Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
setzt hatten, glaubten sie, daß wir einen großen Erfolg errungen hätten, 
ohne zu überlegen, daß dieser Erfolg wohl ein moralischer war, aber 
fast keinen militärischen Wert hatte, solange wir nicht die Höhen 
besaßen, die die Stadt von Osten bedrohten." 
Die Nacht auf den 10. August war ruhig verlaufen. In den frühen 
Morgenstunden rückte die italienische Infanterie aus Görz gegen den 
Westrand des Panowitzer Waldes und gegen die Höhe 171 südlich 
der Rosentaler Straße vor, wurde aber durch Feuer zum Halten ge¬ 
zwungen und begann sich einzugraben. Um 9h3° vorm. griffen nach 
kurzer, kräftiger Vorarbeit durch Artillerie und Minenwerfer zwei Bri¬ 
gaden der italienischen 45. ID. von Salcano aus die Stellungen der 
4. GbBrig. auf den Südwesthängen des Mt. S. Gabriele an. Der Feind, 
der bei Sv. Katarina in die Gräben einer Marschkompagnie eingedrun¬ 
gen war, konnte in erbittertem Nahkampf durch das Eingreifen des 
Bataillons III/69 geworfen werden. Da die Lage dort gefährlich blieb, 
wurde ein Bataillon der Divisionsreserve 1) dem Obst. Dáni unterstellt. 
Nach llh vorm. wurde der Angriff wiederholt und griff nach Süden hin 
bis zur Höhe -<¡>-171 aus. Teile von vier Divisionen (der 45., der 43., 
der 11. und der 24. ID.) stießen nach mehrstündigem Feuer aller Kali¬ 
ber und zahlreicher schwerer Minenwerfer vor. Zu Mittag wichen die 
Italiener in Unordnung zurück; sie ließen über 100 Gefangene in den 
Händen des Verteidigers. Der Mißerfolg des Feindes und seine Ver¬ 
luste waren offenbar sehr beträchtlich; denn er griff an diesem Tage 
im Wippachtale nicht mehr ernsthaft an. 
Hingegen war es bei Piava neuerlich zu schweren Kämpfen ge¬ 
kommen. Seit Tagesanbruch richtete die italienische Artillerie gegen die 
Stellungen der 209. LstlBrig. und die dahinterliegenden Räume stunden¬ 
lang ein verheerendes Feuer. Um lh nachm. brach nach der zum Trom¬ 
melfeuer gesteigerten artilleristischen Vorbereitung der Angriff auf 
Zagora los. Im Nahkampf wurde der Italiener überall, wo er in die 
Stellungen einzudringen vermochte, geworfen. Darauf setzte sofort wie¬ 
der Trommelfeuer ein. Zwischen 3hund 4h nachm. folgten neue Stürme, 
die aber diesmal schon im Abwehrfeuer niederbrachen. Als der Feind 
nach abermaligem Artilleriefeuer am Abend sich wieder zu einem Vor¬ 
stoß anschickte, kamen seine Truppen kaum mehr aus den Gräben 
heraus. Was am Tage nicht gelungen war, versuchten die mit an¬ 
erkennenswerter Zähigkeit kämpfenden Italiener überfallsartig im Dun- 
1) IBaon. III/86, das am 8. August mit dem IBaon. 1/91 vom XV. Korps heran¬ 
geführt worden war.
	        
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