Volltext: Das "Wunder von Karfreit"

Die ungeheure Inanspruchnahme unserer Nerven soll 
an einigen Beispielen gezeigt werden. 
vie wichtigste Vorbereitung lag in der Beschaffung der 
nötigen mächtigen Artillerie, vor allem der schweren, 
von dem Ausmaß der Artillerie hing im umgekehrten 
Verhältnis das Ausmaß an Blut ab, das unsere Infan- 
terie für den Sieg opfern mußte. Wie schwer nun der 
Rampf des Rorpskommandos um diese Artillerie gewesen 
ist, sollen zwei Zahlen zeigen. Das Baden hielt auf 
Grund eines Entwurfes des 10.Armeekommandos 194 Ge- 
schütze als für die „Nebengruppe" hinreichend. Oer 
Rorpskommandant bezeichnete aber 500 Geschütze als 
das geringste Ausmaß, um den Vurchbruch zu erreichen. 
Es ist klar, daß nur ein schwerer Kampf uns das Not- 
' wendigste brachte. Am 30. September kam der GM. von 
lvaldstätten nach Kronau, um die Artilleriefrage zu 
regeln. Er klagte, daß das A(DK Baden keine Artillerie 
mehr habe? alles Erlangbare habe schon die 14. Armee 
nach Tolmein bekommen. Er habe Generalstabsoffiziere 
an die Heeresgruppen gesandt, um noch mehr Artillerie 
zu erhalten. Niemand wolle aber Geschütze hergeben, 
va regte ein Artillerieoffizier des Korpskommandos 
an, die Schießschulbrigade vom Schießplatz hajmasker 
ihre scharfen Schießübungen bei Zlitsch vornehmen zu 
lassen. Erst nach langem verhandeln versprach "©ITC. von 
Waldstätten, alles zu versuchen, um uns die verlangte 
Artillerie zu verschaffen. Tatsächlich erhielt das Korps 
doch einschließlich der 48 Geschütze, die die dem Korps 
als vierte Division zugewiesene Deutsche Zägerdivision 
mitbrachte, 433 Geschütze1). Der Ausfall von 60 Ge¬ 
*) 20 schwere, 85 mittlere und 328 leichte Geschütze — also wenig 
mittlere Geschütze, die als wirksamste Bahnbrecher anzusehen 
sind. Generalleutnant von Krafft nennt diese Ausstattung des 
1. Korps mit Artillerie, die nach unseren Begriffen eine mächtige 
war, auf Seite 84 seines Buches eine „bescheidene Krtillerieaus- 
stattung angesichts der großen Aufgabe des Rorps". 
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