Volltext: Das "Wunder von Karfreit"

Die Vorbereitung des Angriffes. 
Nun begann für uns die schwerste und bitterste Zeit 
des ganzen Unternehmens, die Vorbereitung zum An- 
griff. Sie stellte eine Gewaltleistung der Stäbe und der 
daran beteiligten verbände, Truppen und Abteilungen 
dar, deren Glanz allerdings vor der Waffentat selbst 
verblaßt, so daß die Öffentlichkeit und auch die Truppen 
nur zu leicht geneigt sind, diese Arbeitsleistung gering 
zu achten. Und doch liegt in der guten und gründlichen 
Vorbereitung der Erfolg des ganzen Unternehmens, var- 
um sei auch dieser gewaltigen Arbeitsleistung als einer 
Heldentat ersten Ranges gedacht, als einer Arbeit, die an 
den Nerven aller Beteiligten in der schwersten Weise rüt- 
telte. Ich muß hier das meist vergessene Lob dieser Helden 
singen, die in monatelanger, Tag und Nacht währender 
Arbeit, die vielfach einen schweren Kampf darstellte, aller- 
dings nicht gegen den Zeind, aber einen Kampf gegen 
die vorgesetzten, nicht sehr gebefreudigen k. u. k. Rom- 
mandos, gegen die Schwerfälligkeit und Trägheit der 
Materie und gegen die Tücke des Schicksals. In nerven- 
verzehrender Arbeit wurden all die Erfordernisse für den 
erfolgreichen Angriff erkämpft, herbeigeschafft und dann 
durch Kraftwagen, Seilbahnen, Pferde und Menschen in 
die Stellungen geschleppt. All den Braven, die daran stillen 
Anteil hatten, gelte hier die Anerkennung ihres Korps- 
kommandanten vor aller Welt. Besonders der General- 
stabschef des Korps, Gberst Eduard primavesi, hat durch 
seine nie versagende Arbeitskraft, durch seine Zrische und 
durch felsenfestes vertrauen in den Erfolg nicht nur die 
gesamte Vorbereitung in musterhafter Weise geleitet und 
besorgt, sondern er hat auch dem unter der Wucht der 
Verantwortung und unter der Trostlosigkeit der Umwelt 
manchmal kleinmütig gewordenen Korpskommandanten 
immer wieder geholfen, die alte Zuversicht zu gewinnen. 
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