Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Nachdem nun von der freiherrlich Jmsland'schen ^Familie 
ein Antrag gemacht wurde, dieses gesammte Archiv den Ständen 
käuflich zu überlassen, beschloss das Verordneten Collegium, über 
den demütigen Bestand desselben nähere Erkundigungen einzu¬ 
ziehen, den letzten Versuch zu machen, ob die verloren geglaubten 
Werke nicht wieder aufzufinden wären und diesfalls mit Frau 
Susanna Freiin von Jmsland, gebornen Gräfin von Hoheneck, 
als der Nutznießerin des Hoheneck'schen Fideicommisses, nähere 
Unterhandlungen anzuknüpfen. 
Zn diesem Zwecke wurde der Ritterstands-Verordnete 
Anton Ritter voi? Spann nach Schlüsselberg abgeordnet und 
ihm von dem Propste Michael von St. Florian in der Person 
des Chorherrn Josef Chmel ein gründlicher Geschichtsforscher 
und Diplomatiker beigegeben. 
Die Resultate dieser Commission waren für alle Freunde 
der vaterländischen Geschichte sehr erfreuliche, denn es wurden 
durch die thätige Mitwirkung des Herrn Ferdinand Freiherrn 
von Jmsland *14 Foliobände der für verloren gehaltenen 
Streinifchen Werke, die von Hoheneck eigenhändig geschriebenen 
6 Bände Repertorien und überdies eine große Anzahl Hand¬ 
schriften, Chroniken und Urkunden theils zu Schlüsselberg, theils 
im Schlosse Wildenau in meist vollkommen brauchbarem Zustande 
vorgefunden, welche es dem Geschichtsschreiber nun erst möglich 
machten, die Geschichte dieser Provinz vollständiger und gründ¬ 
licher zu bearbeiten. 
Das von der Commission vorgelegte Verzeichnis lieferte 
den Beweis, dass in früheren Jahrhunderten Mitglieder der 
Stände selbst sich durch mühevolle historische Arbeiten um die 
Nachwelt verdient gemacht hatten, indem das Verzeichnis außer 
den Werken von Strein wertvolle Chroniken, Abhandlungen, 
diplomatische Sammlungen, Collectanea genealogica und 
Familiengeschichten auszählte, als deren Verfasser die Freiherren 
von Enenkl, Hackelberg, Hager von Allentsteig. Hoheneck, 
dann die Grafen von Oedt, Clam und Kuefstein genannt 
wurden. 
Das Verordneten - Collegium, welches aus den Herren 
Schmidtauer (Referent), Dompropst Crtl, Freiherrn von Eisels- 
berg, Bürgermeister Bischofs von Linz, Propst Anton von Reichers- 
berg unter dem Präsidenten Grafen Ugarte bestand, stellte in 
Gemäßheit feines am 25. Juli 1832 einhellig gefassten Beschlusses 
an die gestimmten Stände den Antrag wegen Ankauf des Archives 
und unterstützte denselben mit folgenden Gründen: 
1. Ist die Geschichte eines Landes ein Kleinod, dessen Er¬ 
haltung wenigstens die Nachwelt von unserer Zeit zu 
fordern berechtigt sein wird, und es scheint, dass die Herren 
Stände dieser Provinz, deren Institut in der frühesten 
Geschichte des Landes wurzelt und mit derselben auf das