Volltext: Österreich (3; 1923)

plava 1915, 
Von Major Dr. Rudolf von Iedina/) 
damals Äauptmann im bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiment Nr. 2. 
fjöije von plaoa am Isonzo hatte bei der Truppe keinen 
guten Ruf. Das war auch leicht erklärlich, wenn man von 
einer Nachbarstellung, etwa von der am Ruk, die dreigeteilte Ruppe 
von plava mit dem Fernglas unter Augenschein nahm, von den 
Bäumen, die einst auf der westlichen, dem Isonzo zugewendeten, 
Seite der Ruppe gestanden waren, hatte das feindliche Artillerie¬ 
feuer früherer Isonzoschlachten mit wenig Ausnahmen nur halb¬ 
mannshohe Stümpfe übrig gelassen. Die feindwärts etwas ab¬ 
fallende Felsplatte, an deren unterem Rande sich die österreich¬ 
ungarische Verteidigungsstellung hinzog, war durch Granattreffer 
vielfach gesprengt und zwischen den Sprengtrichtern mit einem 
wilden Gewirr von Felstrümmern, oft angekohlten Asten und ge¬ 
stürzten Baumstämmen bedeckt. Die Stellung selbst bestand aus 
während der hier nie völlig ruhenden Rümpfe zusammengeschobenen 
Felsblöcken, deren schmale Zwischenräume als Schießscharten dienten 
und an deren Rückseite man mit Hilfe von Steinen und Ästen ver¬ 
sucht hatte, Traversen zu errichten. Gin Gingraben war wegen des 
felsigen Geländes nur an wenigen Stellen möglich gewesen. Der 
Schutz, den diese, vielfach von feindlicher Artillerie zerstörte Dek- 
kung gegen die gegnerische Infanterie bot, die sich, etwa bis 
20 Schritte entfernt, am oberen Ende der von hier aus zum Zsonzo 
abfallenden wasserrinne eingenistet hatte, war natürlich nur ein 
höchst unvollkommener, wenige Schritte vor der Deckung war ein 
regelloses Gewirr zerrissener Drähte, die, bald an Baumstümpfen, 
bald an Felsblöcken "befestigt, teils mit dem freien, im Sonnenlicht 
glänzenden Ende in die Luft ragten, teils, durch darüber gestürzte 
Leichen und Bäume festgehalten, sich am Boden hinzogen. Der 
schmale Raum zwischen diesen Resten eines Drahthindernisses und 
dem oberen Gnde der Wasserrinne mochte aus größerer Entfernung 
wie mit zum Trocknen bestimmten Rkonturen bedeckt erscheinen. 
Aus der Nähe sah man aber, daß es sich um die Leichen zahl- 
l) Der Verfasser wurde am 2\. Juli also wenige Wochen nach der 
geschilderten Kampfhandlung, bei Görz schwer verwundet und des Lichtes beider 
Augen beraubt. Trotzdem erwarb er nach Vollendung des juridischen Studiums den 
Doktorgrad
	        
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