Volltext: Österreich (3; 1923)

Dis österreichisch - ungarische „Edelweiß" - Division 
in der Durchbruchsschlacht bei Tarnow - Gorliee 
am 2.—3. Mai 1915. 
Von Oberst des Generalstabskorps Eduard Primavesi, 
damals Oberstleutnant und Generalstabschef der 3. Infanterie-Division. 
österreich-ungarische 4. Armee (Erzherzog Joses Ferdinand), 
in deren Reihen die preußische H7. Reserve-Division stand, 
hatte am \2. Dezember WH nach einer Woche harter Rümpfe die 
Schlacht von Limanowa-Lapanow siegreich beendet. Rkit knapper 
Not war das russische X. Korps am Südostflügel der Schlachtfront 
der Umklammerung entgangen. Gefangene aus seinen Reihen er¬ 
zählten davon, wobei sie den russischen Rorxssührer, General Orlow, 
in Erinnerung seines Unglückes im russisch-japanischen Kriege, den 
„mandschurischen Pechvogel" nannten. Als die Verfolgung eingestellt 
wurde, standen linker Flügel und Mitte der H. Armee längs des 
linken Dunajec-Ufers bis östlich Zakliczyn, ihnen gegenüber durch 
den Fluß getrennt die Russen, während sich der rechte Flügel, scharf 
gegen Südosten abgebogen, am rechten Ufer über die Ausläufer der 
Karpathen südlich Tarnow erstreckte. Dann zog die Kampflinie der 
Nachbararmeen weiter gegen Südosten, teils auf dem Gebirgskamme, 
teils auf dessen hängen. 
Das österreich-ungarische XIV. Korps (General der Infanterie 
Roth von Limanowa-Lapanow) hatte jene Frontstrecke besetzt, die 
durch den Dunajec geteilt wurde. Seine 3. Infanterie-Division, die 
„Edelweiß-Division", stand seit Februar (9(2 am rechten User mit 
dem linken Flügel am Flusse angelehnt, mit dem rechten auf der 
Lsöhe Wal südlich Tarnow, welche Stadt in etwa 20 lein Entfernung 
zu sehen war. Die russische Stellung lag auf dem gegenüberliegen¬ 
den Lsöhenzuge in wechselnder Entfernung, am rechten Flügel näher 
als am linken und gegenüber dem Wal stellenweise in der Tiefe. 
Sie stieg dann an und umkreiste einen großen, spitzen Lsügel, der 
den Namen „Zuckerhut" erhielt und in den späteren Kämpfen eine 
wichtige Rolle spielen sollte. 
In: Talgrunde zwischen den beiderseitigen Stellungen lagen 
einige bewohnte Bauernhäuser, die von den Patrouillen beider Par¬ 
teien häufig besucht und zum Schaden ihrer bedauernswerten Be¬ 
wohner Schauplätze so mancher Patrouillenkämpfe wurden. Es war 
überhaupt unerklärlich, wie diese armen Leute, die den ganzen Winter
	        
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