Volltext: Bausteine zur Geschichte der Kulturpflanzen in den österreichischen Alpenländern

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Heinrich Ludwig Werneck, 
94 Höfen mit je 5 Mut Hafer und 1 Mut Hopfen (hoplien) (Zahn, 
13, Bd. 36, S. 13). Bei der Inventuraufnahme eines Speichers zu 
Lack werden im Jahre 1318 auch vorgefunden 3 Metzen Hopfen 
(humuli) (Zahn, 13, Bd. 36, S. 141). 
Vom Jahre 1291 bis 1380 werden für Baumgarten hei Egg- 
'Podpetsch zahlreiche Hopfendienste nachgewiesen (Zahn, 13, Bd. 36, 
S. 187). 
Überall scheinen bei der Übergabe von großen Kornspeichern 
Malz und Hopfen als Kastenfrüchte auf, deutlich wird auch unter 
schieden zwischen den siedelnden Bayern und den Carantanern, wobei 
es auffallend ist, daß auf Freisinger Besitz die bayrischen Höfe zahl 
reicher sind als jene der Carantaner. 
Tirol. In Tirol geht Freisinger Besitz bereits auf Schenkungen 
des Bayernherzogs Tassilo aus dem Jahre 770 zurück (Zahn, 13, 
Bd. 31, Nr. 2, 3, 5, 6). In Innichen (Pustertal) sind allerdings erst 
im Urbare von Freising aus dem Jahre 1305 Hopfengärten aufgezählt. 
Aus der gleichen Zeit stammen auch Hopfenangaben aus der nächsten 
Umgebung von Innichen, und zwar aus Yierschach und Apfaltern 
(Zahn, 13, Bd. 36, S. 30, 33, 333, 576, 591). In den Urkunden 
dieses Landes scheint der Hopfen als „hoplien“ (humulus) auf. Das 
Maß heißt „galvaya“. 
Zusammenfassung. Übersehen wir die ältesten Angaben des 
Hopfenbaues in den einzelnen Ländern, so erkennen wir die über 
ragende Bedeutung der Hochstifte Freising und Salzburg als Hopfen 
pioniere für unsere heutigen Länder. Das Hochstift Freising, am 
Rande der Hallertau gelegen, weist seit 850 den Hopfenbau nach 
und muß als ein Ausgangspunkt des Hopfenbaues angesehen werden 
(Bitterauf, 1, Bd. I, Nr. 833, 872, 874, 884, 922). Das Hochstift 
Salzburg ist als der zweite Mittelpunkt ältesten Hopfenlandes auf 
altbayerischem Stammesgebiet anzusehen. In Oberösterreich kommt 
noch das Geschlecht der 'W'ilhering-'W’axenberger dazu, welches 
selbst wieder als oberbayerisches Geschlecht diese Kultur aus seiner 
alten Heimat mitbrachte. Sämtliche alten österreichischen Länder 
können somit vom Standpunkte der urkundlichen Belege auf ein 
höheres Alter zurückweisen als der alte, heute weltberühmte Hopfen 
bau des Saazer Landes in Nordböhmen. Denn die erste sichere 
Urkunde stammt im Saazer Gebiet erst aus dem Jahre 1348 aus der 
Zeit Kaiser Karl IV (Muck, 5). 
In den verarbeiteten Urkunden und Quellen werden für den 
Hopfen folgende Bezeichnungen verwendet: in deutscher Fassung:
	        
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