Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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Dorberg, wünschten das Bethans in der Mitte der ganzen 
Gegend zu errichten, weil ja dieser Platz der Billigkeit am 
gemäßesten sei und überdies die Bewohner der westlichen Ge¬ 
genden die rauhesten Wege zu machen und die heftigsten Stürme 
auszuhalten Hütten. Es kam diesmal noch zu keiner Einigung, 
wiewohl auch der Pfleger mit seinem Worte auf die Seite 
der Letzteren trat. Die Sache wurde aus den Frühling 1783, 
als bis zu einer dem Baue günstigen Jahreszeit vertagt. — 
Im folgenden Winter verging kaum ein Tag, an dem der 
Pastor nicht zu Kranken oder sonst gebrechlichen Personen ge¬ 
rufen wurde, selbst in die Ferne, nach Längdors und bis nach 
Oeblarn, oder daß nicht Leute von Nah und Ferne zu ihm 
kamen, das Abendmahl zu genießen. Jedermann war begierig 
das Sakrament unter beiden Gestalten zu empfangen. Es 
fanden auch im Winter 1782—1783 nach einander fünf all¬ 
gemeine Kommunionen statt. „Am 4. Adventsonntag war die 
erste Kommunion der Gegend Schildlehen und aller alten 
Leute in der Gegend Kulm, nemlich Personen 203. — War 
die erste Kommunion!" — Sonntag nach Neujahr 1783 kamen 
die Bewohner der Gegend Ramsan, 237 Personen, zum Tische 
des Herren. — Am 2. Sonnt, n. Epiphanias 1783 feierten 
die Gemeindeglieder von Vorberg das hl. Abendmahl und 
waren 248 Personen. Am 4. Sonnt, n. Epiph. kamen die 
Kommunikanten aus der Gegend Leithen 105 Personen; end¬ 
lich am Sonntag Septnagesimä war die 5. Kommunion, an 
der jene Leute aus Schildlehen, Vorberg, Ramsau und Leithen 
theilnahmen, die früher häuslicher Abhaltungen wegen nicht 
erscheinen konnten. Diesmal waren 95, im Ganzen also bei 
den ersten 5 Hauptkommunionen 888 Theilnehmer. 
Hirschmann erzählt auch, daß einst zwei weibliche Gemeindeglieder 
bei ihm auf der Stube das Abendmahl feierten. Als während 
der Einsetzungsworte die mit einer Glocke versehene Thür aufging 
und die Klingel tönte, fielen diese beiden auf ihre Kniee und 
schlugen an die Brust. — (Macht der alten Gewohnheit!) 
Zur Wohnung hatte die Gemeinde ihren Pastor für den 
ersten Anfang die Familienstube („Kachelstube") beim vulgo 
Ferchtl in Schildlehen angewiesen, im Herbst aber wurde das 
„Edhäusel" (Zuhäusel beim Eder) eingerichtet, aber auch von 
da zog Hirschmann im Frühling 1783 zum Minzl, während 
seine Frau beim Förster den Eintritt eines freudigen Ereig¬ 
nisses erwartete. — Durch Entscheidung des Kreisamtes Juden-
	        
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