Volltext: Gedenket der vorigen Tage!

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mit zahllosen Lämpchen hell erleuchtete Thurm der evangelischen 
Kirche strahlte die transparente Inschrift weit hinaus: „Jose- 
pho II. qui populis suis vixit, non diu, sed totus!“ 
Das war das Kaiser Josef-Fest in Schladming; nun ist 
die Gemeinde in das Jubiläumsjahr eingetreten. Gebe Gott, 
daß einst nach aber hundert Jahren die Nachkommen über 
unseren Gräbern wieder freudevoll einstimmen mögen in das 
Lob des Höchsten, das heute aus der Schladminger Glaubens¬ 
genossen Herzen zum Himmelsthrone aufklingt: „Gott ist unsere 
Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in ben großen Nöthen, bie 
uns getroffen haben; ber Herr Zebaoth ist mit uns, ber Gott 
Jakobs ist unser Schutz. Sela." (Ps. 46. 2. 12.) 
3. Die Schnlen. 
a. Die Schule zu Schlabming. Auch bie Schlab- 
rninger .Kirchengemeinde Hat entsprechend dem Art. 2 des Tole- 
ranzebiktes vom 13. Oktober 1781 zugleich mit ber Berufung 
eines evangelischen Seelsorgers eine eigene Schule begrünbet. 
Dieselbe würbe, wie oben berichtet, sammt ber Wohnung bes 
Lehrers im Parterre bes neu angekauften Kuappenhanses unter¬ 
gebracht. 
Die Schülerzahl betrug zum Anfang etwa 50, später 80 
unb wuchs in ber Folge über die Hnnbertzahl. — Der erste 
Lehrer an biejer Schule war A n b r e a 6 Walbhuber, ge¬ 
bürtig von St. Johann am Tauern; für ein sehr geringes 
Baargehalt, ein mäßiges Schulgelb unb freiwillige Gaben an 
Naturalien, versah er bas Amt eines Lehrers unb Kirchen- 
bieners von 1783 bis zu seinem ant 22. April 1792 erfolgten 
Tode. Zu feinem Nachfolger hatte die Gemeinde ben Rams- 
aner Schullehrer Jo H. Finbcnigg berufen, boch bürste ber 
unter Ramsau (Schule) berichtete Aufschub seines Dienstan¬ 
trittes eine ttttberweitige Besetzung bieses Postens zur Folge 
gehabt haben, benit bie Schladminger Schulchronik nennt als 
Walbhubers Nachfolger den Lehrer Mathias Rastl, aus 
Goisern gebürtig, welcher jedoch schon 1797 durch ben Tob 
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