Volltext: Serbisches Tagebuch [34]

„Hochwürden glaube« also schon an einen voll 
kommenen Sieg der verbündeten Kaiserreiche? 
Was wird dann Ihres Erachtens aus Serbien?" 
Der alte Herr ergreift mit beiden Händen die 
Kaffeekanne und umklammert sie. „Sie gehört 
mir. Was ich davon hergebe, steht ganz in 
meinem Gutdünken. Lto ti — da hast du^s! 
Hsterreich wird Serbien ein Täßche» schenken, 
wenn es mag — oder zwei oder gar nichts. Das 
ist das Los Serbiens, Ergebnis der radikalen 
Politik." 
„Sie sind ein Gegner Paschitschs?" 
„Paschitsch hat als Architekt angefangen und 
baute das Gemeindehaus von Passarowitz. Als 
es fertig war, zeigte sich, daß keine Treppe ins 
erste Stockwerk führte.... Das war Paschitschs 
erste öffentliche Arbeit. Das Begräbnis Serbiens 
ist die letzte. Nicht einmal läuten werde ich dazu 
können, denn ihr nehmt mir wahrscheinlich die 
Glocken. Schade. Es ist eine alte dabei vom 
Despoten Brankowitsch, die vierhundert Jahre 
der Türken wegen vergraben war." 
Der Herr Erzpriester heißt mich aus dem 
Fenster blicken — auf den überschwemmten 
Garten. 
„Ein kleiner Liebesdienst meiner Brüder, der 
Radikalen. Sie haben einen Damm erbaut, 
damit alles Wasser zu mir laufe.
	        
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