Volltext: Serbisches Tagebuch [34]

„Bulgarische Kavallerie soll in Prischtina ein 
gezogen sein." 
„Da haben Sie's! Fünf Tagemärsche, und 
die verbündeten Heere sind vereinigt! Das Ende 
war vorauszusehen, und wir sind nah dem Ende. 
Das Unglück der Nation sollte ein Purgatorium 
für die Radikalen sein. Sie aber wirtschaften 
weiter. Ein amüsantes Beispiel: Als eure Trup 
pen hier in Tschatschak einzogen, verlangte der 
Kommandant bekanntlich drei Geiseln. Wen 
stellte, die radikale Stadtvertretung? Den Erz- 
priester Mhajlowitsch, den Eisenhändler Tri- 
funowitsch — zwei Liberale; und einen Radikalen, 
Herrn Ristitsch, einen halbverrückten Menschen, 
den niemand ernst nimmt. Die Geiseln sind ja 
von euch freigelassen worden; angenommen aber, 
es wäre eine feindselige Handlung der Einwohner 
vorgekommen — wer hätte die Schuld getragen? 
Oie Russophilen, die Radikalen. Und wer das 
Bad ausgegossen? Wir, ihre Gegner. 
Wir haben mit den Radikalen immer noch 
nicht abrechnen können — das bleibt dem Tag 
vorbehalten, wo das Volk erschreckt aus seinem 
Traum erwacht. 
Was dann geschehen wird? Ich weiß es nicht. 
Eines ist sicher: daß Serbien nicht so groß sein 
wird, wie es zu Milans Zeiten war. Unter den 
vielen künftigen Möglichkeiten ist eine die Fremd- 
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