Volltext: Serbisches Tagebuch [34]

5 NodaNoda, Serbisches Tagebuch 
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lene Linie ist erreicht, fast ohne Verluste; Kraljewo 
ist gefallen, bald nehmen die Bulgaren Nisch. 
Ich setze mich mit an das große Feuer; das 
mir bestimmte Quartier aufzusuchen, hätte keinen 
Zweck, denn der Train mit meinem Gepäck ist noch 
nicht eingetroffen, er kommt frühestens in der Nacht. 
Rings sind zehn, zwanzig Feuer aufgelodert und 
tauchen die Stirnseite der Kirche in sattes Not. Die 
Mannschaft brät Hühner, Schweinchen. An eigenen 
Lagerfeuern kauern Gefangene.Gutherzige Husaren 
haben ihnen Fleisch geschenkt und unterhalten sich 
mit ihnen. Eben erzählt ihnen ein Wachtmeister: 
„Hört, Serben! Was ihr an Kanonen bisher 
gespürt habt, das war noch nichts. Das sind unsre 
leichten, die frisieren nur den Feind. Wir haben 
aber Zweiundvierziger. Kinder, wenn die erst spuk- 
ken! Fragt die Russen, wie das tut!" 
Zwei Stunden später sitzen wir im Riesenzelt des 
Stabes beim Abendessen. Ordonnanzoffiziere, die 
aus der Front kamen, berichten vom Gefecht des 
Tages; Herren, die schon früher in Serbien gefoch 
ten haben, von gefährlichen Fahrten und Nächten. 
Um Zehn kommt die Post. Ich warte ungeduldig, 
ich möchte dem Beamten Brief um Brief mit den 
Augen wegziehen, bis meiner auftaucht. Das 
Päckchen wird immer kleiner, endlich ist es ganz 
aufgeteilt, verschwunden. Wieder nichts. Seit 
drei Wochen nichts.
	        
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