Volltext: Serbisches Tagebuch [34]

Ich hatte die Nacht gemeinsam mir zehn »der 
zwölf Offizieren in einem Magazin verbracht. Die 
Mäuse ließen uns keine Ruhe, sie sprangen auf 
die Feldbetten und schloffen uns in die Schlafsäcke. 
Einst haben in demselben Magazin Gefangene 
gelebt — die Inschriften an den Wänden verraten 
es: „Hier,Brüder, warein unglücklicher deutscher 
Mann." 
Des Morgens, im Sonnenschein, geht es zu 
Pferde weiter. Bei Jupiter Pluvtus, die Straßen 
gefallen mir immer noch bei Regen besser, da ist 
der Brei doch nicht gar so zäh. 
Meines Weges sind vor mir deutsche Regi 
menter marschiert und haben an Sträuchern und 
Telegraphenstangen Zinken und Zettelchen zurück 
gelassen — für den Train, damit er sich zu seinen 
Truppenkörpern finde. 
Der Weg ist bestreut mit den Spuren serbischer 
Flucht: ein Auto ist sieckengeblieben, ein Des 
infektor, ein Munitionswagen. Patronen liegen 
umher, Tornister, Gamaschen. 
Vor Slepak, südlich von Kragujewatz, schiebt 
sich ein Bergriegel quer ins Tal. Hier fand ich die 
erste Leiche, einen Serben; im Chauffeegraben 
zusammengekrümmt, mit dem Gesicht im Schlamm. 
TL?
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.