Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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Minister des Äußern erschien befriedigt und bemerkte, diese 
Zusage erleichtere ihm vieles. Er bedauere nur, daß dieselbe geheim 
bleiben müsse. Dies ist, wie ich betonte, schon aus dem Grunde nötig, 
weil wir sonst Montenegro einen Freibrief für eine Aktion vom 
Lovcen gegen uns geben würden. 
Marquis di San Giuliano erklärte sich gerne bereit, in Cetinje 
neuerlich zur Neutralität zu mahnen. 
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Graf Berchtold an die k. und k. Botschafter in Rom und Berlin 
Wien, den 5. August 1914 
Chiffr. 4 Uhr */. a. m. 
Adresse: 
1. Herr V on M é r e y in Rom, Nr. 954 
2. Graf Szôgyény in Berlin, Nr. 358 
Geheim 
i 
Erhalten Euer Exzellenz Telegramm Nr. 597 vom 4. 1. M.1 
Ich billige vollkommen Euer Exzellenz Haltung gegenüber der 
Bemerkung Marquis di San Giulianos das Trentino betreffend. 
1 Siehe III, Nr. 127. 
Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom 
Telegramm Nr. 941 Wien, den 5. August 1914 
Chiffr. 12 Uhr 20 M. a. m. 
Herzog Avarna fährt heute abends nach Rom, wo er am 6. früh 
mit San Giuliano konferieren will. Er beabsichtigt, nach zirka zwei¬ 
tägigem Aufenthalte in Rom zurückzufahren. Ersuche Euer Exzellenz, 
gefälligst uns rechtzeitig bezüglich des Tages der Rückkehr Avarnas 
in Kenntnis zu setzen, um für dessen ungehinderte Beförderung Vor¬ 
sorge treffen zu können. 
Streng geheim vertraute mir der Botschafter an, daß er die Ab¬ 
sicht habe, seinem Minister auseinander zu setzen, daß, wenn nun ein 
anderer Kurs in der Politik uns gegenüber eingeschlagen werden 
sollte, er sich nicht mehr für die geeignete Persönlichkeit halten würde, 
Italien hier zu vertreten.
	        
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