Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

Sir Edward Grey, der eminent friedlich ist und Krieg haßt, 
war ganz gebrochen. 
Ultimatum an Deutschland verlangt Zurückziehung der deut¬ 
schen Aufforderung an Belgien. 
Graf Berchtold an Grafen Hadik in Stockholm 
1 Siehe III, Nr. 123. 
Als ich im Laufe des Gespräches noch einmal darauf verwies, 
wie unbegreiflich mir Konflikt zwischen Monarchie und England 
schiene, und daß es doch unmöglich in englischem Interesse liege, 
Ubergewicht Rußlands zu stärken und eine russische Vorherrschaft 
über den Osten zu begünstigen, erklärte er, Kampf zwischen uns 
und Serbien und selbst zwischen uns und Rußland sei für England 
in den Hintergrund getreten, und es handle sich um Vorherrschaft 
im Westen. Neutralität Belgiens bedeutet für Frankreich so viel 
wie Armee von 150 000 Mann. Wenn Belgien von Deutschland 
niedergeworfen werde, bedeute es das Ende der Unabhängigkeit 
Belgiens, Hollands, Dänemarks, vielleicht auch Schwedens und Nor¬ 
wegens, vitalster Interessen Englands. Überdies könne man Igno¬ 
rieren der Verträge in europäischer Politik nicht zulassen, und 
Deutschland habe ganzen Feldzugsplan aufgebaut auf Verletzung 
eines Vertrages, den es mit unterschrieben hat. 
Telegramm Nr. 19 
Wien, den 4. August 1914 
ChifFr. 7 Uhr 15 M. p. m. 
Telegramm Nr. 32 vom 3.1. M. erhalten1. 
Ersuche Euer •/., dem k. u. k. Botschafter in Petersburg im 
Wege der königlich schwedischen Gesandtschaft daselbst die Mit¬ 
teilung zukommen zu lassen, daß er in der allernächsten Zeit (eben¬ 
falls durch Vermittlung Euer •/. und der schwedischen Gesandtschaft 
in Petersburg) die nötigen Instruktionen erhalten wird. 
Einstweilen wollen Euer •/. Grafen Szápáry noch die Infor¬ 
mation zukommen lassen, daß der amerikanische Botschafter ermäch¬ 
tigt ist, den Schutz unserer Konnationalen und Interessen zu 
übernehmen.
	        
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