Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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ad 1—3 
Ich ersuche Euer Exzellenz, dem Herrn Staatssekretär für die 
uns durch Herrn von Tschirschky gemachten Mitteilungen ver¬ 
bindlichst zu danken und ihm zu erklären, daß wir trotz der Ände¬ 
rung, die in der Situation seither durch die Mobilisierung Rußlands 
eingetreten sei, in voller Würdigung der Bemühungen Englands um 
die Erhaltung des Weltfriedens gerne bereit seien, dem Vorschlag 
Sir E. Greys, zwischen uns und Serbien zu vermitteln, 
näherzutreten. 
Die Voraussetzungen unserer Annahme seien jedoch natürlich, 
daß unsere militärische Aktion gegen das Königreich einstweilen 
ihren Fortgang nehme, und daß das englische Kabinett die russische 
Regierung vermöge, die gegen uns gerichtete Mobilisierung seiner 
Truppen zum Stillstand zu bringen, in welchem Falle wir selbst¬ 
verständlich auch die uns durch die russische Mobilisierung auf¬ 
gezwungenen defensiven militärischen Gegenmaßregeln in Galizien 
sofort rückgängig machen würden. 
ad i und 3 
Vorstehendes zu Euer Exzellenz persönlicher Information. 
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Graf Berchtold an Grafen Mensdorff in London 
Telegramm Nr. 195 Wien, den 31. Juli 1914 
Chiffr. 7 Uhr •/. M. a. m. 1./8. 
Chiffre 
Euer Exzellenz Telegramm Nr. 121 vom 30. d. M.1 
Ich kann bezüglich des letzten Alineas Ihres Télégrammes nur 
auf meine Telegramme von heute Nr. 1912 und 1923 verweisen, aus 
denen neuerlich hervorgeht, daß wir Rußland und allen anderen 
Mächten offiziell erklärt haben, daß wir Serbiens Existenz als unab¬ 
hängiger Staat nicht anzutasten gedenken und unsere Aktion auch 
auf keinerlei territorialen Gewinn abzielt. 
Trotzdem hat Rußland die uns bedrohende Mobilisierung schon 
vor mehreren Tagen angeordnet. 
1 Siehe III, Nr. 42. 
2 Siehe III, Nr. 62. 
3 Mitteilung der Weisung nach Petersburg ddo. 30. Juli, Nr. 202, siehe III, 
Nr. 45.
	        
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