Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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Graf Berchtold an Herrn Otto in Cetinje 
Telegramm Nr. 148 Wien, den 30. Juli 1914 
Chiffr. 10 Uhr 50 M. p. m. 
Telegramm in Ziffern — Streng vertraulich 
Euer Hochwohlgeboren Telegramm Nr. 194 vom 29. l.M.1 er¬ 
halten. 
Es ist für uns nach der erfolgten Mobilisierung der Montene¬ 
griner unbedingt notwendig, über die Haltung Montenegros ehestens 
Klarheit zu gewinnen. 
Euer Hochwohlgeboren wollen mir umgehend telegraphieren, 
ob Ihrer Ansicht nach klare Stellungnahme Montenegros dadurch 
zu erreichen wäre, daß wir ihm neuerlich gewisse Vorteile in Aus¬ 
sicht stellen oder durch ein kategorisches Aut-Aut, wie es Militär- 
attaché ins Auge gefaßt hat. 
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Depeschenwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser und 
König Franz Joseph 1. 
A 
Berlin, Neues Palais, den 30. Juli 1914 
Aiifg. 7 Uhr 18 M. p. m. 
Eingetr. 8 Uhr 10 M. p. m. 
An Seine kaiserliche und königliche Aposto¬ 
lische Majestät 
Die persönliche Bitte des Kaisers von Rußland, einen Vermitt¬ 
lungsversuch zur Abwendung eines Weltenbrandes und zur Erhal¬ 
tung des Weltfriedens zu unternehmen, habe ich nicht ablehnen zu 
können geglaubt und Deiner Regierung durch meinen Botschafter 
gestern und heute Vorschläge unterbreiten lassen. Sie gehen unter 
anderem dahin, daß Österreich nach Besetzung Belgrads oder anderer 
Plätze seine Bedingungen kundgäbe. 
Ictì wäre Dir zu aufrichtigstem Dank verpflichtet, wenn Du 
mir Deine Entscheidung möglichst bald zugehen lassen könntest. 
In treuester Freundschaft 
Wilhelm. 
1 Siehe III, Nr. 21.
	        
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