Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

bei unserer Aktion gegen .Serbien keinerlei territorialen Erwerb beab¬ 
sichtigen und auch die selbständige Existenz des Königreiches ganz 
und gar nicht vernichten wollen. 
Unser Vorgehen richtet sich überhaupt nicht gegen das Serben- 
tum, sondern gegen die uns bedrohende, von Belgrad ausgehende sub¬ 
versive Propaganda. Was die Bemerkung Herrn Sazonows über die 
Mobilisierung einer größeren Anzahl von Korps anbelangt, so ist zu 
relevieren, daß dieselbe ohne jede hostile Absicht gegen Rußland er¬ 
folgte, und einem Gegner 'gegenüber, der 400 000 Mann aufzubringen 
vermag, selbstverständlich ist. 
In diesem Sinne werde ich mich auch heute zu Herrn Schebeko 
aussprechen. 
2 
Graf Szögyeny telegraphiert vom 29. 1. M. wie folgt: 
(Telegramm aus Berlin Nr. 320 vom 29.1. M.)1 
Ich antworte hierauf wie folgt: 
(Telegramm sub 1) 
Vorstehendes zu Euer */. Information und Regelung Ihrer 
Sprache; die Bemerkung wegen der Mobilisierung unserer Korps gegen 
Serbien wollen Euer */. Herrn Sazonow gegenüber nur machen, wenn 
derselbe sich auch zu Euer */. wie zu Grafen Pourtalès äußern sollte. 
30 
Graf Szôgyény an Grafen Berchtold 
Telegramm Nr. 325 Berlin, den 30. Juli 1914 
Aufg. 4 Uhr 15 M. a. m. 
Eingetr. 9 Uhr •/• a.m. 
Chiffre — Geheim 
Serbien. 
Spät abends wurde mir aus dem Auswärtigen Amte mitgeteilt, 
daß die serbische Regierung in Rom und London erklärt hat, Serbien 
wrürde auch noch in den »beiden Punkten, die es nicht akzeptiert habe«, 
nachgeben. 
Herr von Tschirschky wurde noch heute abends telegraphisch be¬ 
auftragt, mit Euer Exzellenz, selbstverständlich unter Berücksichtigung 
der erfolgten Kriegserklärung, über diese Proposition zu sprechen. 
1 Siehe III, Nr. 5.
	        
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