Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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ihm doch seine Freunde in Bosnien und der Herzegowina auch ver¬ 
sichert, daß die österreichisch-ungarischen Behörden feige sind und 
in ihrem Auftreten nicht übertreiben dürfen; leider aber hätten sich 
diese Freunde und durch sie auch wir getäuscht. Wenn es so weiter 
andauert, so müssen Revolver und Bomben erst recht ihre wahre 
Rolle spielen. Was immer auch der serbische Gott gibt, auf diese 
Art darf man es nicht weiter gtehen lassen. 
Die Ausführungen des Redners fanden bei seinen Zuhörern 
vollste Zustimmung. 
Beilage 11 
Nachträge nach Schluß des Druckes 
i. Zu Beilage 8 
Der Lehrer Cubrilovic, welcher bei Priboj die Führung des 
Princip und Grabez übernahm, hat ein volles Geständnis abgelegt, 
aus dem sich folgende wichtige Daten ergeben. 
Im Jahre 1911 wurde Cubrilovic aus Anlaß eines Sokolausfluges 
nach Sabac durch Bozo Fovic, einem Vorstandsmitgliede der 
»Narodna odbrana«, in die Ziele dieses Vereines eingeweiht und dann 
zum Kommissär der »Narodna odbrana« in Zvornik (Bosnien) be¬ 
stellt. Über seine Einladung wurde später Misko Jovanovic zum 
Kommissär der »Narodna odbrana« für Tuzla ernannt. 
Als Mittelsmann beim Verkehre mit der »Narodna odbrana« 
fungierte ein Bauer, eben derselbe Bauer, der den Princip und 
Grabez mit der Mitteilung zu Cubrilovic brachte, er führe zwei 
serbische Studenten mit Waffen zu ihm. Als er dies erfuhr, habe er 
gewußt, daß dies eine »Botschaft« der »Narodna odbrana« sei. 
Princip und Grabez haben ihm gesagt, daß sie Bomben und Revolver 
bei sich haben, um ein Attentat gegen den Herrn Erzherzog Franz 
Ferdinand auszuführen. 
2. Monarchiefeindliche Bilder im Belgrader 
Kriegsministerium 
In dem Empfangssaale des königlich serbischen Kriegsministe¬ 
riums befinden sich an der Wand vier allegorische Bilder, von denen 
dnei Darstellungen von serbischen Kriegserfolgen erfolgen sind, 
während das vierte die Verwirklichung der monarchiefeindlichen 
Tendenzen Serbiens versinnbildlicht. 
Über einer Landschaft, teils Gebirge (Bosnien), teils Ebene 
(Südungarn), geht die »zora«, die Morgenröte der serbischen Hoff¬ 
nungen auf. Im Vordergrunde steht eine bewaffnete Frauengestalt, 
auf deren Schild die Namen aller »noch zu befreienden Provinzen«: 
Bosnien, Herzegowina, Vojvodina, Syrmien, Dalmatien etc. stehen.
	        
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