Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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muß sich mit den Tatsachen abfinden und immer vor Augen 
halten, daß es in Österreich-Ungarn seinen gefährlichsten Feind 
hat, den energisch zu bekämpfen die heiligste Pflicht jeder 
serbischen Regierung sein muß.« 
p) Am 14. Jänner 1914 heißt es in der »Pravda«: »Unsere 
Neujahrswünsche gelten in erster Linie unseren noch nicht be¬ 
freiten, unter fremder Knechtschaft seufzenden Brüdern. Die 
Serben mögen aushalten; nach Kossovo kam Kumanovo, und 
unser Siegeszug ist noch nicht beendet.« 
q) »Novosti« vom 18. Jänner 1914 brachten ein Bild der 
Wasserweihe in Bosnien mit folgendem Text: »Auch in Orten, 
die unter fremdem Joche seufzen, bewahren die Serben ihre 
Sitten, bis sie der Tag der Freiheit in heller Begeisterung 
finden wird.« 
r) Die »Zastava« gesteht im Jänner 1914: »Serbien eifert die 
österreichisch-ungarischen Serben zur Revolution an.« 
s) Das »Mali Journal« vom 9. März 1914 schreibt: »Serbien 
kann das Säbelrasseln Franz Ferdinands anläßlich der Skutari- 
Affäre nie vergessen.« 
t) Am 4. April 1914 schreibt die »Zastava«: »Die österreichi¬ 
schen Staatsmänner, die nur eine Politik des Hasses, eine 
Bureaukratenpolitik führen, nicht aber eine weitausblickende 
Politik, bereiten selbst den Untergang ihres Staates vor.« 
u) Die »Pravda« vom 8. April 1914 sagt: »Österreich hat 
heute seine Existenzberechtigung verloren.« 
v) In den Osternummern (April 1914) geben alle serbischen 
Blätter der Hoffnung Ausdruck, daß auch die nichtbefreiten, 
unterjochten, gedrückten Brüder bald eine frohe Auferstehung 
feiern werden. 
wJ In der »Tribuna« vom 23. April 1914 heißt es: »Die Pazi¬ 
fisten haben ein neues Schlagwort erfunden, das vom »Patriotis¬ 
mus Europas«. Dieses Programm kann aber nur dann verwirk¬ 
licht werden, wenn Österreich aufgeteilt wird.« 
x) Das »Mali Journal« vom 12. Mai 1914 schreibt: »Was im 
Privatleben Verbrechen heißt, nennt man in Österreich Politik. 
Die Geschichte kennt ein Ungeheuer, und dieses Ungeheuer heißt 
Österreich.«
	        
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