Volltext: Inviertel und Mondseeland

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Landgericht Viechtenstein verlor an das Landgericht Waizen- 
kirchen die Pfarren Engelhartszell und gewann die Pfarre 
Esternberg und den größeren Teil der Pfarre Viechtenstein. 
Rentämter wurden bestellt in Braunau für Braunau und 
Mauerkirchen, zu Fridburg für Matighofen und Neumarkt, zu 
Ried, zu Obernberg, zu Schärding und für Viechtenstein zu 
Waizenkirchen; Kriminalgerichte in Ried (für Ried, Gries¬ 
kirchen, Hag, Vöcklabruck und Frankenmarkt), in Braunau 
(für Braunau, Mauerkirchen und Matighofen), zu Schärding (für 
Schärding, Obernberg und Waizenkirchen); Viechtenstein wurde 
in criminali dem Stadtgerichte Passau zugeteilt.1 
Die vom Könige Maximilian I. dem Grafen des französi¬ 
schen Reiches, General d. K. Karl Philipp Wrede,2 bewilligte 
Exemtion von den Landgerichten3 zog keine weiteren Kreise, 
da nach dem Berichte des Landgerichtes Schärding vom 
2. Jänner 18134 das Herrschaftsgericht Suben ,sich mit seinen 
angegönnten Zuständigkeiten in Hinsicht der streitigen und will¬ 
kürlichen Gerichtsbarkeit bloß auf den geschlossenen Bezirk 
von Suben5 und den alten Pfarrhof von Taufkirchen beschränke, 
nebenbei aber auch von seinen sämtlichen im Landgerichte ge¬ 
legenen Grundholden die Grundbuchskompetenzien ausübe, was 
jedoch in dem über die Zuständigkeit von Suben allerhöchst 
erlassenen Reskript demselben bis auf weiteres belassen worden 
ist'. Mit der Wiedervereinigung des Inviertels mit Osterreich 
fiel die ganze Exemtion weg. Nach dem Tode des Fürsten 
Karl Philipp (12. Dezember 1838) ging sein österreichischer Be¬ 
sitz (Mondsee/Engelszell,6 Suben) an den Sohn Fürsten Karl 
Theodor über, welcher — da die Herrschaftsbezüge seit Auf¬ 
hebung des Untertänigkeitsverbandes auf die Renten und den 
Ertrag der Grundstücke beschränkt waren, 1855. 15. 2. das 
Klostergebäude Suben samt Garten an das k. k, Arar verkaufte, 
1 Kieder Intelligenz-Blatt 1810 Nr. 14. 
2 In den Fürstenstand erhoben 1814. 
3 Archiv f. ö. G. Bd. 97 S. 252. 
4 Kreisarchiv München wie A. 2 S. 857. 
5 Der direkte Bericht des k. bayer. Wredeschen Herrschaftsgerichtes Suben 
vom 18. Jänner 1816 (Herrschaftsrichter Hartmann) sagt, daß der Ge¬ 
richtsbezirk aus der einzigen Hofmark Suben mit 35 Steuerhausnummern 
und 243 Seelen bestehe. 
6 Engelszell wurde am 5. Dezember 1864 an den Grafen Julius von 
Falkenhain veräußert.
	        
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