Volltext: Inviertel und Mondseeland

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solchen lassen sieh heute nur bis zu dem steilen Abfall des 
Burgplateaus erkennen; zu welchem hinauf keinerlei Wegspur 
weist. Nur zwei runde Gruben im Abhänge scheinen auf turm¬ 
artige Bauten zu deuten. Mit dieser Erwägung sind wir aber 
schon in eine spätmittelalterliche Periode geraten. Es ist anzu¬ 
nehmen, daß dieses Plateau in weit früherer Zeit einem 
gleichen Zwecke gedient hat wie die vermutlich gleichalterige 
Anlage bei Schwarzgrub; beide Festen dienten wohl damals 
der Gesamtverteidigung des Mursbergplateaus. Da aber 
die Lage beim Wallensteinerhof für dauerndes Bewohnen , gün¬ 
stig war, so ließ man diesen Posten nicht verfallen wie jenen 
bei Schwarzgrub, sondern benützte ihn auch später zur Erbau¬ 
ung eines steinernen Burgstalls. Auf diese Periode weisen auch 
die Grabungsspuren hin, aus welchen man die Art der Anlage 
zu ersehen vermag. In der Mitte des bescheidenen, nur etwa 
750 m2 großen Plate'aus stand ein quadratischer Bergfried, 
dessen nordwestliche Hälfte noch durch einen entsprechenden 
charakteristischen Graben angedeutet ist, das von ihm umschlos¬ 
sene Loch deutet auf den Keller. Ob das nordwestliche Loch 
von 6—7 m im Durchmesser der Brunnen war, ließe sich durch Nach¬ 
grabung leicht erweisen. Am Rande des Burgplateaus deuten drei 
kleinere Löcher von 6 m Durchmesser sowie einige Gräben die Um¬ 
fassungsbefestigungen an. Der aus den vorhandenen Spuren 
konstruktiv sich ergebende Wohnungsraum scheint sich fast 
nur auf den Bergfried beschränkt zu haben, so daß das Ganze 
auf eine sehr große Anspruchslosigkeit der Bewohner schließen 
läßt. Spuren von Wohngebäuden auf dem etwa x/3 ha großen 
Vorburgplatze sind nicht sichtbar. 
Noch eine sehr alte, von drei Seiten verteidigungsfähige 
Position stellt die Granitkuppe nordöstlich vom Wallensteinergute 
dar, die im Westen durch eine etwa 40 m tiefe Schlucht geschützt 
war und nur gegen Osten (dem Massiv zu) offen lag. Daß der 
Mursberg an seinem Rande mit vorhistorischen Verteidigungs¬ 
werken versehen war, ist auch aus der Lage der Schloßruine 
Freudenstein zu schließen. Über beide Punkte gibt die Unter¬ 
suchung umständliche Auskunft, die der seinerzeitigen Publi¬ 
kation vorbehalten werden muß. Der Verfasser schließt mit 
folgenden Sätzen: 
Parzellen 581, 582 und 617, die ,Vorburg' zu den Parzellen 611 Acker 
und 610 Weide.
	        
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