Volltext: Inviertel und Mondseeland

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c. 1190. Domnus Walther us de Tannenberge schenkt zura Seelgerät 
seiner Hausfrau Adelheide rait Gunst seiner Söhne Otto und-Fried- 
rich nach St. Nikola ein Gut zu Hiltgeringen (Hilkering, Pf. Hei^ 
zogsdorf, links der Donau). Zeugen: Bichker de Wesen, Ekolfus de 
Warte (Pf. Reisbach, Landgericht Dingolfing), Wichbot de Torrin¬ 
gen (Törring, Landgericht ïitmaning), "Manegot de Sarlinesbach 
(Sarlinesbach, Mühelland), Richker de Pergen, Gotescalch de Sar¬ 
leinsbach, Dietrich (Burgmann) de Wesen, Larabertus Pataviensis, 
Liutoldus de Barbedingen (Barbing, Pf. Hauzenberg). O.-Ö. U.-B. 
I. 589. 
Die Herren von Wesen stammen gleichfalls aus dem 
In viertel; Richker wehrt 1166/67 die Angriffe Heinrichs von 
Paumgarten auf das Kloster Reichersberg ab. Die Wesner 
lassen sich vor der Gründung von Engelszell in Reichersberg 
begraben, ebenso ihre Vettern von der Nebenlinie Wesen¬ 
berg. Trugen sie zwar Lehen von Passau, so war doch ihre 
Feste Wesen ob der Donau und ihr Urbar dazu freies Eigen;1 
ihre Lehensmannen: die Aichberger, Orter, Lauterbrunner 
stammen aus dem Inviertel. Ich verweise auf die eingehende 
Darstellung in meinem ,Peuerbach'.2 
Die Marsbach e r, ein später Seitenzweig derer von 
Wesen, erscheinen nicht früher als im J. 1187 mit dieser Bezeich¬ 
nung; der erste Marsbacher Wernhard war ein Sohn Richkers von 
Wesen; die Burg Marsbach kann nicht viel früher als um 1180 
erbaut sein. Sie waren, wie die Reichersberger Urkunden aus¬ 
weisen, im Inviertel begütert, wovon weiter unten die Sprache sein 
wird, Maasbach in der Pf. Antiesenhofen ihr Stammsitz, dessen 
Namen sie auf die neuerbaute Burg im Mühellande übertrugen, 
und hatten ihr Begräbnis zu Reichersberg. Ich verweise in 
diesem Betreffe auf Baron Alois Weiß-Starkenfels3 und Appel.4 
Die Haichenbacher endlich, der jüngste Zweig von 
Wesen, kommen frühestens im J. 1173 vor, wie ich in. der 
zweiten Abhandlung5 nachwies, demnach fast ein Dezennium 
nach Bischof Chunrad von Passau. 
Erben ist von diesen Verhältnissen nicht informiert, was 
ihm nicht zu verargen wäre, da er in seinem Berufe nicht Ge- 
1 Archiv f. ö. G. Bd. 99 S. 66. 2 S. 165—173, 358—372. 
3 Oberösterreichischer Adel im Neuen Siebmacher IV. 635 ff. 
4 Gesch. von Reichersberg. 5 Archiv f. ö. G. Bd. 94 S. 657.
	        
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