Volltext: Inviertel und Mondseeland

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Grafen Warmund an St. Emmeram vergabten ,quasdam res in 
loco Riut iuxta Enum in Sundargouue' festzustellen versucht. 
Hierbei begünstigte mich der Umstand, daß bereits im J. 1031 
eine urbariale Aufzeichnung des Gutsbestandes vorgenommen 
worden war, an welche sich sodann das ßechtbuch von 1326 
und das Salbuch des 15. Jahrhunderts anschlössen. Es zeigte 
sich deutlich, daß dieser geistliche Besitz — mit Ausnahme 
eines einzigen späteren Zuwachses — in Gänze auf die ur¬ 
sprüngliche Stiftung im 10. Jahrhunderte zurückzuführen war. 
Der Fall ist zu einem typischen für geistliche Herrschaften ge¬ 
worden, den ich nunmehr auch auf den Bambergischen Besitz 
im Matiggau in Anwendung zu bringen mich für vollauf be¬ 
rechtigt erachte. 
Daß der hochstiftische Besitz Atersee im großen Ganzen 
ein Streubesitz gewesen ist, habe ich in der dritten Abhand¬ 
lung1 nachgewiesen. Eine gleiche Beschaffenheit ließ sich von 
jenem im Matiggau, dem ,locus' Matighofen, erwarten, dessen 
östliche Hälfte von dem großen Forste Höhnhart erfüllt war. 
Einen Teil, die Herrschaft Utendorf, hatte nach Erlöschen jenes 
Zweiges der Herren von Cham, der sich von dieser nannte, 
Bischof Arnold 1287. 13. II.2 dem Herzoge Heinrich XIII. von 
Niederbayern zu Lehen überlassen müssen, um das Schloß 
jFrideburg' mit seiner Hofmarch ,Matechoven' und den Gütern 
des Klosters Aspach zurückzuerlangen. Selbe bildeten den 
weitaus größeren Teil, führten fortan den Namen ,Herrsch aft 
Friedburg' und blieben bis 1377 in unmittelbarem Besitze des 
Hochstifts. Nachdem es dem Herzog Friedrich von Bayern- 
Landshut (f 1393) gelungen war, die Lehenaufsandung der 
Kuchler von Bamberg anerkannt zu erhalten, ging für Bamberg 
die Leheneigenschaft von Friedburg verloren, das 1439 von 
den Erben der Kuchler an Bayern veräußert wurde. Aus diesem 
letzteren Anlasse wurde auch das noch erhaltene Urbar der 
Herrschaft angelegt.3 
Dasselbe verzeichnet nun auf Blatt 71': 
,Das Forstambt zu der Hochkuchl enhalb des waldt. Item 
die Hut die der Seyfrid inhat dint in die Stift 12 ß Item die Hut zu 
1 Archiv f. ö. G. Bd. 99 S. 14 ff. 
2 Monum. Wittelsbac. in Quellen und Erörterungen z. b. u. d, G. V. 423. 
3 Mitt. d. Inst. f. o. Geschichtsf. XXIV. 433—435.
	        
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