Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Lebensbedingungen für die große Masse der Gefangenen geschaffen worden waren 
Mit der Zeit war der Stand des Konzentrationslagers auf über 1000 Offiziere 
und über 30.000 Mannschaftspersonen angewachsen. Anfangs wurde den 
Offizieren der Verkehr mit ihrer Mannschaft gestattet, später jedoch verboten und 
bald darauf auch die Trennung der einzelnen Nationalitäten und somit die Zer- 
reißung der Regimentsverbände durchgeführt. 
Ende November wurde das Lager aufgelassen und die Einteilung der 
Offiziere und Mannschaften auf verschiedene ständige Kriegsgefangenenlager oder 
Arbeitskompagnien durchgeführt. Die Offiziere des Regimentes kamen größten- 
teils Ende November nach Grezzano und Mitte Dezember nach Mola 
d i Bari, die Stabsoffiziere nach M o n o p o l i. 
Die Mannschaften wurden — soweit bekannt — in die Arbeitskompagnien 
309, 310 und 311 in Cesuna bei Arsiero eingeteilt und zu den verschiedensten 
Arbeiten, wie Aufräumung der Stellungen auf der Hochfläche der „7 Gemeinden" 
und im Etschtale verwendet. Ein Teil war auch der Arbeitskompagnie 335 
in S a e c o bei Rovereto zugeteilt. 
Hiemit ist die Geschichte des ehemaligen 3. Regimentes der Tiroler Kaiser- 
jäger während des Weltkrieges abgeschlossen. 
Es hat, wie die meisten alpenländifchen Regimenter der alten Armee, in den 
zahllosen Schlachten des vierjährigen heißen Ringens ungeheure Blutsopser 
gebracht und mit Hingabe von Leben und Gesundheit seiner Angehörigen die 
Grenzen des damaligen Vaterlandes und der engeren Heimat geschützt. 
Zu Beginn des Weltkrieges half das Regiment mit, dem Ansturm der drei- 
fachen Übermacht des russischen Kolosses zu trotzen und tränkte in den schweren 
Schlachten des Jahres 1914/15 die Erde Galiziens und Russisch-Polens mit 
dem Blute seiner Tüchtigsten und Besten. 
Dann verteidigte es im zerklüfteten, einsamen Hochgebirge der Dolomiten 
und am heißumstrittenen Gebirgsstocke des Pafubio, umlauert vom weißen Tode, 
im harten Ringen gegen den Feind den ihm anvertrauten Boden. 
In den Maitagen des Jahres 1916 und im Herbste 1917 war es an den 
herrlichen Siegeszügen der alten Armee nach Oberitalien beteiligt und hat bei 
allen Anstürmen durch hervorragende Tapferkeit und nimmermüden Angriffsgeist 
glänzende Leistungen vollbracht. 
Seine Taten und Verdienste im wahren Lichte erscheinen zu lassen und der 
Nachwelt zu überliefern, ist der Zweck des vorliegenden Buches. Möge es den 
noch lebenden Kameraden eine Erinnerung an schwere, aber wegen ihrer Helden- 
haftigkeit schöne Zeiten sein; den Nachkommen sei es ein Quell, aus dem sie 
jene Kraft zur Aufopferung für Volk und Heimat schöpfen mögen, die die Sol- 
daten des tapferen, ruhmreichen 3. Kaiferjäger-Regimentes in so hohem Maße 
beseelte.
	        
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