Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Da wieder eine längere Verwendung in unwegsamen und unwirtlichem 
Gebirgsgelände zu erwarten war, wurde angeordnet, daß aus den requirierten 
Vorräten eine Verpflegsportion für 4 Tage pro Mann als eiserne Reserve mit- 
zunehmen war, die nur mit Genehmigung des Truppenkommandanten verzehrt 
werden durfte. 
Vor der Edelweißdivision lag das Feldjägerbataillon 22 in C i s m o n und 
das Schützenregiment 3 aus dem Monte R o n c o n e. Der Gegner hielt I l T e r - 
m i n e — Collicello — Cismon besetzt. 
Am 15. November hatte die 217. Jnfanterie-Brigade von Fonzaso 
über S a n M i ch e l e in den Raum I c i n — Rocca abzumarschieren. Reihen¬ 
folge: Vorhut II/JR. 14, 1 Geschützzug des Gebirgsartillerie-Regiment 203 
unter Kommando des Oberst Niedere der (JR. 14). Haupttruppe: Komman¬ 
dant Oberst N ü rnberger um 8 Uhr vorm. mit der Tete des 3. TJR. und mit 
dem Reste des Gebirgsartillerie-Regiments 293 vom Südrand von Foncaso. 
Durch die Wiederherstellungsarbeiten an der verbrannten Brücke bei 
Giaron erlitt der Marsch starke Verzögerung. Die Tete des Regimeutes 
konntx erst um 9 Uhr 49 vormittags die Brücke "passieren, schloß hierauf auf die 
Vorhut auf uud rastete über Befehl des Brigadekommandos. Nach Meldungen der 
22. Schützendivision war eine feindliche Kolonne vom Monte Pertica 
gegen den Monte C i s m o n und eine Kolonne gegen E n e g o im Vormarsche. 
Die 217. Jnfanteriebrigade erhielt daher den Befehl, im Räume SanMichele 
eine Bereitschaftsstellung zu beziehen und weitere Befehle abzuwarten. Hiezu 
hatten die Regimenter JR. 14 und 3. TJR. hinter dem Monte C e r sich gegen 
Sicht vom Monte C i s m o n verdeckt aufzustellen. In dieser Gruppierung 
verblieb die Brigade bis 4 Uhr 45 nachm., worauf der Befehl für die Einquar- 
tierung ausgegeben wurde. Das Regimentskommando und das 4. Feldbataillon 
erhielten A r f i e, der übrige Teil des Regimentes M e l a m e zugewiesen. 
Nun kamen einige wenige Tage der Ruhe vor neuerlichen, sehr schweren 
Kämpfen, da die Italiener sich zu ernstlichem Widerstand stellten. 
In der vergangenen Periode der Offensive konnte das Regiment aus schöne 
Erfolge und große Marschleistungen zurückblicken. 
Letztere betrugen in der Zeit vom 2. bis 15. November: 
Regimentskommando, 1. und 2. Feldbataillon, Sturm- und techn. Jägerkomp.: 
294 km3413 m Steigung 2646 m Fall, 
4. Feldbataillon: 297 km 3561 m Steigung 3956 m Fall. 
Die Gesamtverluste: 39 Tote, 159 Verwundete, 32 Vermißte. 
Aus der Disposition des Divisionskommandos war die allgemeine Lage fol¬ 
gend zu entnehmen: 
Lage beim Feinde: steht westlich der B r e n t a in der Linie Monte Badelecch e— 
S a ss o Rosso und hat das B r e n t a - Tal bei I l Termin e—C ollicell o— und 
Il Moltini gesperrt. Bei Jl Termine mindestens ein leichtes Geschütz in der Bahn- 
gallerie, bei Collicello mindestens 4 Maschinengewehre und quer über den Fluß starke 
Drahthindernisse. Das Bal Gadena, östlich Badelecche ist durch Absprengung aller 
Ubergänge derzeit für Fußgänger unpassierbar gemacht. In der Linie Monte P e r t i c a— 
Monte Grappa wurde vom Feinde eifrig geschanzt. 
An Geschützen waren festgestellt: 2schwere bei San Marino, 4 leichte bei 1292 südlich 
Jl Termine, 2leichte in offener Stellung am Asolone, dort anscheinend auch noch 
2 schwere. 
Eigene Lage: 9. Gebirgsbrigade hat E n e g o erreicht. 1/4. TJR. hat den 
C o l d i P r a i im Angriffe genommen und ist in weiterer Vorrückung gegen Höhe 1484. 
Schützenregiment 3 hat 5 Uhr nachm. (16/11) die Gegend Monte Praffolan erreicht 
und ist im Vordringen auf den Monte Pertica. 55. JTD. ist in der Linie Gnero— 
Monte Fontana Secca angelangt. Vorhut der Kolonne Oberst Spieß war um 5 Uhr 
nachm. des 16. im Aufstiege gegen Col della Berretta.
	        
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