Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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hatte um 12 Uhr Mitternacht die Höhe 1073 erreicht, wo ein gesicherter Halt 
bezogen werden mußte, da der ermüdete Znstaud eine Ruhepause dringend not- 
wendig erscheinen ließ. 
Als das Bataillon am nächsten Tage den Weitermarsch gegen Goriciza 
antreten wollte, traf eine Melduug der vorausgeschickten Offiziersnachrichten- 
Patrouille des Leutnants i. d. Res. Köppl ein, nach welcher Teile des JR. 59 
bereits im Vorrücken gegen G o r i c i z a aus der Rombon - Richtuug fest- 
gestellt waren und der Gegner im Rückzüge sei. Im Weitermarsche erreichte das 
Bataillon um 3 Uhr nachmittags bei der Weggabel nördlich K a r n i s a der 
Befehl, zur 217. Jnfanteriebrigade einzurücken. Beim P l u z n e - Fall wurde ei» 
Lager bezogen und am nächsten Tage zeitlich früh der Marsch nach Saga fort- 
gesetzt, wo das Bataillon um die Mittagszeit ankam. 
25. Oktober. Die Gruppe des Oberst Nürnberger konnte inzwischen 
in F l i t s ch nur 3 Stunden rasten und mußte um 1 Uhr früh bereits den 
Vormarsch mit dem Auftrage fortsetzen, knapp hinter der Reserve der 98. Schützen- 
brigade (Oberst v. S l o n i n k a) anzuschließen und im weiteren Verlaufe der Vor- 
rückung sich in den Besitz des P. d i T a n a m e a*), des Nizki Vrh 
und der ©rct.**) Tapolzermi zu setzen. Hiebei sollte die Verbindung nach 
rechts und links aufrechterhalten bezw. hergestellt werden. Der Marsch wurde 
jedoch stark verzögert, da die Brücke bei P o d C e l o m gesprengt war und 
außerdem die Wegnahme der italienischen Stützpunkte am H u m und Prvi 
H u in durch die Truppen der 98. Schützenbrigade abgewartet werden mnßte. Die 
Gruppe Nürnberger kam daher erst um 7 Uhr früh nach Saga. 
Das Wetter hatte sich aufgeheitert. Die Sonne schien so warm, daß die 
Mäntel ausgezogen und aufgepackt werden konnten. 
Im Räume von Saga boten die ausgedehnten Lagerbaracken das Bild 
einer in wilder Hast verlassenen Unterkunft. Vollkommen intakte Geschütze, ver- 
lassene Autos usw. wurden während des Marsches in großer Zahl angetroffen. 
Ab Saga trat die bereits bei der Dispositionsausgabe in Nötsch ange- 
ordnete Kolonnenteilung ein. Die Gruppe Hauptmann S ch e m s i l (4. Feld- 
bataillon, technische Jägerkompagnie und Hochgebirgsabteiluug) hatte den Auf- 
trag, den N i z k i V r h zu erreichen und hiebei gegen Pta. d t Taname a 
und Cra. Tapolzermi je eine Kompagnie zu entsenden. Gegen T a n a m e a 
wurde die 13. Feldkompagnie (Oberleutnant i. d. Res. P f ü tz u e r), gegen 
Tapolzermi die 14. (Oberleutnant H n m e r) bestimmt. Die Sturm- 
kompagnie hatte den Befehl, als rechter Flankenschutz auf dem Wege nördlich 
des U c e e a - Baches zu marschieren und sich am N i z k i V r h der Gruppe wieder 
anzuschließen. 
Die Aufgabe der Gruppe Major Fleischner, die ursprünglich gegen 
S k u t n i k hätte vorgehen sollen, jedoch von ihrer Abzweigung gegen den 
R o m b o n ans Regiment noch nicht angeschlossen hatte, hatte das I/JR. 14 zu 
übernehmen. Das 1. Feldbataillon war auf den Rücken Stol—Montemaggiore 
dirigiert. 
Der Marsch von Saga gegen U c c e a ging infolge Übermüdung der 
Truppe, die bereits 2 Nächte nicht geschlafen hatte, sehr langsam vor sich, so 
daß das 4. Feldbataillon das italienisöhe Lager (am Straßenbug nordwestlich der 
Höhe 1936) erst um 4 Uhr nachmittags erreichte. Nach einer kurzen Rast von 
25 Minuten wurde jedoch der Marsch fortgesetzt, da es galt, die anbefohlenen 
Marschziele so rasch als möglich zu erreichen. Bald nach Ausbruch vom italie¬ 
nischen Lager machte sich der Gegner fühlbar, der den Monte C a a l (1296 m) und 
den N i z k i V r h noch besetzt hatte und von ersterem aus die Marschkolonne der 
Gruppe Hauptmann S ch e m f i l unter Artilleriefeuer nahm. Nichtsdestoweniger 
*) P. di Tanamea — Paß von Tcmamea. 
**) Cra. — caserci, Almhütte mit Käserei.
	        
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