Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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1.) Besetzung des Abschnittes. 
Die Erholuugszeit in Trient neigte sich dem Ende zu. Schon am 25. Februar 
war das Befehlsschreiben des Kaiserjäger-Divisionskommandos (op. Nr. 293/3) ein¬ 
getroffen, welches die Ablösung des am B o r r'o l a - Passe befindlichen 4. TIN. 
durch das 3. TIN. anordnete. Der Abmarsch von Trient erfolgte bataillonsweise 
ab 1. März. 
Es übernahm das 4. Feldbataillon (Obstl. Otto Fürst zu W i u d i s ch g r ä tz) 
mit drei Feldkompagnien die Sektion 14 bis einschließlich 17, 
das 2. Feldbataillon^) (Major G j u r i c i c) mit zwei Feldkompagnien und 
einer Feldkompagnie des 1. Feldbataillons die Sektionen 18 bis 21 (einschließlich), 
das 1. Feldbataillon^) (Major S ch w a b i k) mit drei Feldkompagnien die 
Sektionen 22 und 23, die jedoch in den Abschnitt C o st o n zur 2. Kaiferjngerbrigade 
gehörten. 
Die Ablösung war am 6. März beendet.^) 
Der B o r c o l a - Abschnitt bildete schon durch seine Lage und durch die 
Linienführung der Kampfgräben eine sehr starke Verteidigungsstellung. Mit Aus- 
nähme der Talsektion (Sektion 19) verliefen die Stellungen fast durchwegs an 
Steilabstürzen, die als Angriffsgelände höchstens für Patrouillen in Betracht 
kommen konnten. 
Ein vom Gegner großangelegter Angriff gegen den B o r c o l a - Abschnitt 
hätte nur durch einen Durchstoß im Tale (Sattel) oder mit einem gleichzeitigen 
Angriff auf die beiderseitigen Flügelstellungen am Monte P a s n b i o und M a j o 
Erfolg haben können. 
Da das vielfach stark zerschnittene Gelände eine große Anzahl sichttoter 
Räume ergab, mußte, um eine ungesehene Annäherung von feindlichen Patrouillen 
zu verhindern, ein genauer Beobachtungsdienst durch Aufstellung zahlreicher Posten 
organisiert werden. 
Vor der Sektion 17 verlief eine „Vorstellung", die früher in feindlichem 
Besitze war und im Sommer 1916 durch einen kühnen und gelungenen Handstreich 
von Abteilungen des 4. TJR. den Italienern entrissen wurde. Damit hörte die 
unausgesetzte Beunruhigung der Sektion 17 und 18 durch den Gegner auf. Der 
Vorteil des Besitzes dieser Stellung erwies sich so groß, daß sie auch im Winter 
trotz der außerordentlich schwierigen Zuschubs- und Verkehrsverhältnisse nicht 
geräumt wurde. Hiebei mußte der Nachteil in Kauf genommen werden, daß die 
von allen Seiten eingesehene Kampfanlage von den kavernierten feindlichen 
Batterien aus Monte Pruche und Ometta mit schwerer Artillerie oft und 
wirksam beschossen wurde. 
Die Lage und die Sichtverhältnisse der „Vorstellung" gestatteten den Verkehr 
von und zu ihr nur bei Nacht. Ihre exponierte Lage machte es notwendig, sie mit 
Munition und Verpflegung besonders ausgiebig auszustatten, um zu Zeiten heftiger 
1) Das 2. Feldbataillon führte ab 3. März bis 28. März Major G j u r i c i c, bis 
25. Juli Major Fleischner, bis 31. August Hauptmann Schemfil. 
2) Das 1. Feldbataillon führte ab 2. Februar Major Schwabik, ab 12. März Major 
Bering er, ab 5. Mai Hauptmann Mazorana, ab 24. Juni Hauptmann V. Zalay. 
3) Kommandant der Sektion 14 uud 15: Oberleutnant i. d. Res. Fischer, der Sektion 
16 uud 17: Oberleutnant Alb recht; Kommandant der Vorstellung: Oberleutnant i. d. Res. 
Schorm; Kommandant der Sektion 19: Oberleutnant i. d. Res. Fried, der Sektion 20: 
Oberleuluant i. d. Res. Augenseld, der Sektion 21: Oberleutnant i. d. Res. Dr. Roth.
	        
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