Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Bau der Unterkünfte fast von größerer Wichtigkeit, da die beiderseitige Gefechts- 
tätigkeit durch die Schneeverhältnisse stark eingeschränkt war, und in erster Linie 
der Schutz vor dem Erfrierungstode in den fürchterlichen Schneestürmen angestrebt 
werden mujjte. Um die Unterkünfte von den sie umgebenden Schneemassen sreizu- 
halten, mußte die in Reserve befindliche Mannschaft mit Aufbietung der ganzen 
Kraft arbeiten. Hiezn kamen auch die Arbeiten zur Freimachung der Tragtier- 
und Trägerwege, da der Muuitions- und Verpflegszuschub, der Verwundeten- und 
Krankenabschub unbedingt aufrecht erhalten werden mußte. 
Zur Sicherung der Kampfstellung und für Arbeiten hinter derselben wäre 
daher ein großes Mannschaftsaufgebot notwendig gewesen. Es stand jedoch nicht 
in dem Maße zur Verfügung, als die Notwendigkeit es verlangte. 
1. November. Die Besatzung im Abschnitt R o i t e bestand anfangs Novem- 
ber nur aus: 1. und 4. Feldbataillon mit je 4 Kompagnien und je 1 Maschinen- 
gewehrabteilung zu je 4 Maschinengewehren, 2. Feldbataillon mit 3 Kompagnien 
und 1 Maschinengewehrabteiluug zu 4 Maschinengewehren, ^ 22. Marschbataillon 
2. TJR., 2 stabile Maschinengewehre, 4 Musketen (davon 2 angefordert), 
1 Jusanteriegeschützabteilung (davon 2 Infanteriegeschütze angefordert). 
Die Ausdehuung des Abschnittes betrug 3100 Schritte, davon entfielen auf 
den Bataillonsabschnitt Roite-West 1700, auf Roite-Kopf 1400 Schritte. 
Besetzung: Roite - West: 1. und 4. Feldbataillon mit jeweils 4 Kom- 
pagnien in Stellung und 4 Kompagnien in Reserve, serners 6 Maschinengewehre 
sje 1 Maschinengewehrabteilung des 1. und 4. Feldbataillons und 2 stabile 
Maschinengewehre). 
Roitekopf: 2. Feldbataillon und halbes 22. Marschbataillon 2. TJR, 
3 Kompagnien in Stellung und 2 Kompagnien in Reserve, 6 Maschinen- 
gewehre — 4 Maschinengewehre des 2. Feldbataillons und 2 Maschinen¬ 
gewehre der Skikompagnie 48. 
Der Verwundeten- und Krankenabschub war basiert auf die Mga. B i f v r t e, 
der Bau eines Regimentshilfsplatzes beim Regimentskommando in Aussicht 
genommen. 
Zum Ausbau der Kampfstellungen und der Unterkünfte in den Lagern hatten 
die Bataillonsabschnittskommandanten Bauprogramme festzulegen, nach welchen 
die Arbeiten mit allen verfügbaren Kräften durchgeführt werden mußten. 
Als Arbeitsmannschaft standen die Stellungskompagnien, die Kompagnien 
der Reserve, die Regiments-Pionierabteilung, die Sappenrkompagnie 1/6, die 
Brückenbaukompagnie 1/2 und eine bosnisch-herzogowinische Arbeiterabteilung zur 
Verfügung. So entwickelte sich bald im Abschnitte des Regimentes eine überaus 
rege Arbeitstätigkeit. 
Nach den Ergebnissen der Patrouilleugäuge war auch die Tätigkeit der 
Italiener sehr rege. Sie richteten eifrigst ihre rückwärtigen Stellungen zur Über- 
Winterung her und räumten die vorderste Feldwachenlinie, um sich am jenseitigen 
Hange der C o s m a g o n - Niederung festzusetzen. Vorne beließen sie nur Posten. 
Die geringe Gefechtstätigkeit erlaubte es, die rasch zusammengerafften und 
in die Kampffront geworfenen Reserven und Verstärkungen wieder herauszuziehen 
und die Verbände zu ordnen. Dies brachte einen steten Wechsel der Graben- 
besatzuug mit sich, der für die Schlagfertigkeit zwar nicht zuträglich war, doch aus 
Zweckmäßigkeitsgründen in Kauf genommen werden mußte. 
Kaum eingewöhnt und über die Verhältnisse orientiert, wurden die nicht 
zum Regiments gehörigen Formationen aus der Stellung genommeil und vorüber-- 
gehend durch andere ersetzt. 
So traten an Stelle des 22. Marschbataillons/2. TJR. die 2. Kompagnie 
des 22. Marschbataillons des JR. 50 und die 1. Kompagnie des 23. Marsch- 
bataillons des JR. 95. Aber auch diese blieben nicht lange in Stellung.
	        
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