Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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an ihre Stelle trat die 250 Mann starke Marschkompagnie des b.-h. JR. 2 unter 
Kommando des Oberleutnant i. d. Res. Dr. R o st a ch e r. 
MG-Abteilung 2 Kommandant: Oblt. i. d. Res. Augen selb. 
Nach durchgeführter Ergänzung ging das I. Feldbataillon als Unter¬ 
abschnittsreserve für den Unterabschnitt Oberst Vidale in das Skilager ab, das 
2. Feldbataillon wurde bald in den Unterabschnitt Pasubio (1. TIN.) ver¬ 
schoben. Hier machten die Italiener in den kommenden Tagen verzweifelte 
Anstrengungen, dem Schwesterregimeute den Pasnbio zu entreißen. Die sich 
entspinnenden, tagelangen schweren Kämpfe haben für das Regiment insofern« 
große Bedeutung, als 3 Kompagnien und die Maschinengewehrabteilung des eben 
ausgefüllten 1. Feldbataillons, ferners das ganze 2. Feldbataillon im kritischen 
Momente zur Unterstützung herangezogen wurden und im Vereine mit der 
Besatzung des 1. TJR., hauptsächlichst das 2. Feldbataillon durch mehrere 
Gegenangriffe, den P a s u b i o den Italienern endgültig und für immer in diesem 
Kriege entreißen konnte. 
Die Schilderung dieser Kämpfe soll später erfolgen. 
Als der Verlauf des schweren Ringens im Pasnbio- Abschnitt ein 
Übergreifen auf den R o i t e - Abschnitt möglich erscheinen ließ, stellte das Brigade¬ 
kommando am 19. Oktober um 9 Uhr vormittags dem Regiments ein halbes 
Marschbataillon des 2. TJR. und die Skikompagnie Oberleutnant Prochaska 
als Reserve zur Verfügung. Eine Kompagnie des JR. 22 konnte im Falle des 
Bedarfes am rechten Flügel vom rechten Nachbarabschnitt angefordert werden. 
Sie wurde auch tatsächlich am Nachmittag bis zur Maschinengewehrabteilung 
B i f o r t e herangezogen. 
Irl deu eigenen Stellungen herrschte größte Kampfbereitschaft und Wach- 
samkeit. Zahlreiche Patrouillen lagen im Vorgelände, um die Absichten der 
Italiener rechtzeitig zu erkunden. Die von diesen eingebrachten Gefangenen des 
Alpinibataillons „A d i g e" sagten aus, daß 9 Alpini- und 2 Bersaglieri- 
Bataillone, ferners 2 Jufa nteriereg imenter im Räume des P a s u b i o zum 
Angriffe bereitstünden. 
Im ganzen wurden 27 Gefangene eingebracht, die dem Alpinibataillon 
„Ad ige", dem JR. 85 und dem italienischen Radfahrerbataillon 7 angehörten. 
Das Ziel der feindlichen Anstürme war in den folgenden Tagen der 
Pasnbio, im R o i t e - Abschnitt zeigten die Italiener keine Lust, energischer 
anzugreifen. Mit Ausnahme des gewöhnlichen Artilleriefeuers und des Vortastens 
ihrer Patrouillen herrschte hier Ruhe. Nur um die Mittagszeit des 
20. Oktober, als der Pasubio unter heftigstem Artilleriefeuer lag, nahm die 
italienische Artillerie auch den Unterabschnitt Roite-West unter trommel- 
feuerartige Beschießung. Hernach versuchte italienische Infanterie etliche Vor- 
flöße, die aber durch Infanterie- und Handgranatenfeuer bald abgewiesen wurden. 
Das Regiment hatte an Verlusten zu beklagen: Lt. i. d. Res. Kovarcz 
und 7 Mann tot, 26 verwundet. 
Zur Vervollständigung der Schilderung der -Kampfperiode vom 9. bis 
20. Oktober erübrigt noch, die Verwendung und die Tätigkeit des Hauptmann 
P s r o g u e r mit dem Stabe des 2. Feldbataillons im Unterabschnitt R o i t e O st 
anzuführen. 
10. bis 22. Oktober. Als am 10. nachts aus den Resten des 1. und 2. Feld- 
bataillous das kombinierte Bataillon Major v. Kurovsky (später Hauptmann 
K i r p a l) mit dem Stabe des 1. Feldbataillons gebildet worden war, waren dem 
Kommandanten des 2. Feldbataillons mit seinem Stabe keine Kompagnien übrig 
geblieben. Das Brigadekommando verwendete daher dieses Bataillonskommando 
für den neu zubildenden Unterabschnitt R o i t e - O st. 
Hauptmann P s r o g n e r bekam den Befehl, sich am 12. Oktober um 
5 Uhr 30 früh beim Brigadekommando zu melden, wo er beauftragt wurde, nach
	        
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