Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Marschkompagnie, die ungarische Landsturmkompagnie 2/V,der Rest der Pionier- 
kompagnie 1/10 und die Skigruppe 48, letztere mit zwei Maschinengewehren. Jede 
Kompagnie hatte einen Zug als Reserve ausgeschieden. 
Aus diesem Gemische von Marschformationen, Spezialtruppen und Resten 
von Feldkompagnien mögen die Schwierigkeiten ersehen werden, mit welchen die 
Führung zu kämpfen hatte. Sie mußte alle verfügbaren, mit Auto herangeführten 
und nur nach und nach einlangenden Teile zusammenraffen, um die neue, gänzlich 
unvorbereitete Stellung schnellstens zu besetzen. 
Die Verluste des Regiments in den zwei letzten heißen Kampftagen an Per- 
fonal und Material waren sehr groß. 
Gefallen waren bisher: 2 Offiziere und 1 Kadettaspirant. Verwundet waren: 
12 Offiziere, 1 Kadettaspirant. Die Mannschaftsverluste betrugen annähernd 
500 Mann. 
An Kampfmitteln waren verlorengegangen: 7 Maschinengewehre, 2 Mus- 
keten, 1 Infanteriegeschütz, 1 Granat- und Minenwerferschwarm. 
Diese beträchtlichen Gefechtsverluste, feruers die deprimierende Wirkung des 
Geschütz- und Minenwerserseuers hatte die körperliche und seelische Widerstands- 
kraft des Regimentes sehr in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mußte es auch 
die kommenden schweren Kampftage durchkämpfen, da zur Ablösung keine Reserven 
zur Verfügung standen. 
Durch den Einsatz des kombinierten Bataillons und die Besetzung der Linie 
vom Rvite - Spitz ostwärts durch das 4. Feldbataillvu (Major Schwabik) 
war um Mitternacht auf den 11. Oktober die neue Stellung vom Stützpunkte 
D—1 an bis zum Anschlüsse an den P asubi o - Abschnitt (Sektion 7) lückenlos 
besetzt, hatte aber weder Kampfgräben, noch Unterkünfte, noch Kavernen usw. 
Die Besatzung mußte daher mit Feuereifer darangehen, wenigstens not- 
dürftig die Stellung auszugestalten und für neue Angriffe verteidigungsfähig zu 
machen. Feindliche Vorstöße blieben wohl im Laufe der Nacht und des nächsten 
Tages aus, doch wütete das Geschützfeuer umso ärger und erschwerte den Ausbau 
und den Aufenthalt in der Kampflinie ungemein. 
Von 3 Uhr bis 3 Uhr 30 früh fanden in Zwischenräumen von je 10 Minuterl 
drei äußerst heftige Artilleriefeuerfälle statt. Von 7 Uhr bis 9 Uhr 30 vormittags 
lag starkes Artilleriefeuer aus der Richtung P a f s o B u o l e —- Aste — 
Pasubio auf den Stellungen und im Räume dahinter. Auch um 4 Uhr 30 
nachmittags setzte eine sehr heftige Beschießung von längerer Dauer ein. Im 
Verlaufe derselben wurde um 5 Uhr 30 abeuds der in der Gefechtslinie liegende 
Beobachtungsstand des Regimentskommandanten durch eine Granate getroffen. 
Oberst Fischer von See erlitt hiebei den Heldentot, die beiden Regiments- 
adjutanten (Hauptmann Harant Emanuel uud Oberleutnant von G e l m i n i 
Rudolf) wurden verwundet. 
Der Tod dieses hervorragenden Führers und hochgeschätzten Kameraden 
wurde nicht nur bei den höheren Kommandostellen, sondern auch im Offizierskorps 
und bei der Mannschaft als besonders schwerer Verlust empfunden und war 
von niederdrückender Wirkung auf das ganze Regiment. Major v. K u r o v s k y 
übernahm vertretungsweise das Regimentskommando, Oberleutnant Herzig 
Karl die Regimentsadjutautur. Das kombinierte Bataillon führte an Stelle des 
Major v o n K u r o v s k y Hauptmann K i r p a l Rudolf, die Bataillonsadjn- 
tantur dieses Bataillous Leutnant i. d. Res. P e ch m a n n Fritz. 
Als neue Verstärkung war das alpine Detachement der 8. JTD. (120 Mann) 
unter Kommando des Lt. Berge r eingetroffen und als Reserve hinter dem 
rechten Flügel der Stellung aufgestellt worden. 
Italienische Patrouillenangriffe gegen die Kampfgräben der 14. und 15. 
Kompagnie wurden leicht abgewiesen.
	        
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