Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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dem endlich die Verbindung wiederhergestellt werden konnte, folgende Gefechts- 
läge, die an das Brigadekommando weitergeleitet wurde: 
„Ital. Saudsackstelluug mit Besatzung Fhr. S t o cf e r vernichtet und verschüttet. 
3 Mann gelang es zurückzukommen. Stellung von feindl. Patrouillen besetzt. Gegenangriff 
sofort beabsichtigt. Um Halbbaonsreserve wird auf jeden Fall gebeten." 
Diese Gefechtslage wurde vom Regimentskommando auch dem Artillerie¬ 
gruppenkommando mit der Weisung mitgeteilt, durch Abgabe von Sperrfeuer zu 
verhindern, daß der Feind in seiner Stellung sich verstärke. 
Um 9 Uhr 20 abends befahl der Regimentskommandant den neuerlichen 
Angriff. Die Reserve wurde vom Brigadekommando mit Depesche op. Nr. 269/13- 
um 9 Uhr 30 dem Regimente zur Verfügung gestellt: 
„Das bereits gemeldete Halbbaon III/l. TJR. hat zum Rgtskdo zu marschieren und 
steht dem 3. TJR. zur Verfügung." 
Inzwischen konnte beim 4. Feldbataillon ein feindlicher Gegenangriff 
abgewehrt werden, über dessen Verlauf um 10 Uhr 30 nachts beim Regiments- 
kommando folgende telefonische Meldung eintraf. 
„Die 3 Züge der Pionierkomp. 4/9 und die Rgtspiouierabteilung, welche hinter Sektion 3 
und 4 verschoben wurden, kamen eben rechtzeitig, einen italienischen Sturm gegen die Haupt- 
stelluug abwehren zu helfen. Hiebei wurden einige Gefangene gemacht, welche angaben, daß 
hinter ihnen etwa % Wegstunden 2 Regimenter, darunter ein toskanisches, im Anmärsche' 
seien. Die feindl. Stelluug ist sehr stark besetzt. Derzeit noch nicht der Zeitpunkt für Wieder- 
holung des Angriffes gekommen, auf jeden Fall aber wird er ohne unser P a s u b i o geschütz 
durchgeführt.- Skikomp. 2 und MGabteilnng soeben eingetroffen, letztere bereits eingesetzt." 
Die Nachbarabschnitte (1. Feldbataillon und 1. TJR.) wurden davon in 
Kenntnis gesetzt. Die Nacht verlief ohne besondere Vorfälle. 
Über die Ereignisse des 9., den Verlauf des eigenen Angriffes und des> 
italienischen Gegenangriffes meldete das 4. Feldbataillon am 10. August um 
10 Uhr vormittags in einem zusammenhängenden Berichte: 
Negimentskommando! 
Nach Abgehen der Kompagnie Obl. Roth wurde die eroberte ital. Sandsackstelluug, 
sowie der ihr vorgelagerte Graben besetzt und durch eine 100 Schritte vorgeschobene Feld- 
wache in der Flanke gesichert. Bereits in den Vormittagstunden setzte ein konzentrisches 
Ärt.fener ein, welches unbedingt nötig machte, diese Feldwache zu räumen und die Besatzung- 
in den rückwärtigen Stellungen zu vereinigen. Die Verluste bei der Feldwache waren außer- 
ordentlich groß. Das Feuer dauerte den ganzen Tag über an und steigerte sich um 4 Uhr 
nachm. zum Trommelfeuer, welches die ganze ehemals ital. Stellung samt der Besatzung 
komplett verschüttete, die vordersten Gräben unserer Sektion 3 und 4 total zerstörte und sehr 
schwere Verluste verursachte. 
Die eigene Artillerie war nicht in der Lage, dieses ganz besonders intensive Feuer auch 
nur im geringsten einzudämmen oder zu verhindern. In den späten Nachmittagstunden ging 
der Feind gegen alle Kompagniesektionen mit ziemlich starken Kräften zweimal zum Angriff 
vor. Die Anstürme wurden jedoch, obwohl in der Sektion 5 und 6 die Hindernisse teilweise 
schon durchbrochen waren, abgewiesen. Bei dieser Gelegenheit aber gelang es den Italienern, 
in ihren verschütteten alten Stellungen wieder Fuß zu fassen und sind diese dermalen mit 
sehr starker Besatzung neuerdings in ihren Händen. 
Unsere bisherigen Verluste sind: 
116 Mann verwundet, die den Hilfsplatz passiert haben: ca. 96 Tote und Vermißte in 
den italienischen und unseren Stellungen, darunter 4 Offz. Aspiranten (Fhr. i. d. R. 
Vallazza, E l l i n g e r und S t o ck e r, ferners Kadett i. d. Res. H ö n i g). 
Von den Vermißten dürfte der größte Teil tot, bezw. verschüttet sein. Die in der 
Dunkelheit als letzte Reserve eingesetzte Rgt.pionierabteilnng und die Pionierkompagnie 4/9 
kamen gerade recht,^ um in der Sektion 3 einen beginnenden feindlichen Angriff abzuweisen 
uud einige bereits in unsere Stellungen eingedrungene Italiener hinauszuwerfen. 
Da im Laufe der ersten Nachmittagsstunden etwas Ruhe eintrat, arbeiteten die Pioniere 
an der Herstellung der total zerschossenen Stellung der Sektionen 3 n. 4. Diese Arbeit wird 
noch die ganze Nacht andauern, um die Stellung wieder halbwegs verteidigungsfähig zu 
machen.
	        
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