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Inzwischen hatte sich die Witterung bedeutend gebessert. Die Schneedecke
sank stellenweise bis auf einen halben Meter.
Die eifrigst betriebene Angriffsvorbereitung war fast beendet und hiemit
die Möglichkeit zum Beginne der Offensive gegeben.
Schon am 9. und 11. Mai hatte im Stützpunkte D 20 eine Besprechung des
Oberstbrigadier Merten, des Regimentskommandanten und der Bataillons-
und Kompagnie-Kommandanten über die Einzelheiten der Durchführung des Au-
griffes stattgefunden.
3.) Der Angriff auf die italienische Piovera-Stellung, auf die Höhe 1778
und auf die Costa d' Agra am 15. Mai.
Am 15. Mai war endlich der Zeitpunkt des Angriffes gekommen.
Schon am Abende des 14. Mai hatten die Bataillone jene Stellungen
bezogen, aus denen sie den Angriff vortragen sollten^ Das 1. (Hauptmann
C a l d i n i) lag im Stellungsabschnitt I) 11, das 4. (Hauptmann von Z alay)
in D 12, das 2. (Major W i e s i n g e r) in v 13. (Angriffsstveifen siehe Skizze 2.)
Als Regimentsreserve stand unter Kommando des Hauptmann P s r o g n e r
je eine Kompagnie der Bataillone hinter D 11 und D 12.
In der Nacht auf den 15. Mai wurde auf beiden Seiten langsames
Jnfanteriefeuer abgegeben, nur im Walde beim JR. 14 waren ununterbrochen
Feuerüberfälle hörbar.
Von den Kompagnien in der Stellung und von der Regiments-Pionier-
abteilnng waren durch Sappeure verstärkte Spreugpatrouilleu nachts zur
Sprengung der feindlichen Hindernisse vorgegangen, die ihnen jedoch nur an
einigen Stellen gelang.
Programmäßig begann um 6 Uhr früh auf dem Räume F 1 (siehe Skizze 2)
das Einschießen und von 9 Uhr 30 bis 10 Uhr 30 vormittags das Wirkuugs-
schießen der Artillerie"), bei welchem auch Batterien des benachbarten 3. Korps
mitwirkten.
Während des Artilleriefeuers gruppierten sich die Bataillone in ihren
Räumen zum Angriffe.
1. Feldbataillon:
Das 1. Feldbataillon stand mit der 4. Feldkompagnie (Oberleutnant
Hummer) und der 2. (Oblt. i. d. Ref. Dr. Roth) und mit 2 Maschinen-
gewehren als Angriffsstaffel in den Stellungsgräben bereit. Dort waren auch
25 Gewehre in Gewehrlafetten eingespannt, die im Vereine mit anderen Maschinen-
gewehren während des Vorgehens der Jägeraufklärungspatrouillen ihr Feuer zur
Niederhaltung des Gegners auf die feindliche P i o v e r n a - Stellung zu richten
hatten.
Hinter den beiden Kompagnien der ersten Linie stand die 1. Feldkompagnie
(Leutnant i. d. Res. Dr. H o f l e r) mit 2 Maschinengewehren als Reserve. Die
3. Feldkompagnie (Leutnant Runge Franz) war bei der Regimentsreserve
eingeteilt.
*)An dem Wirkungsschießen auf die im Angriffsranme des Regiments liegenden Ziele
waren beteiligt:
Gebirgskanonenbatterie 1, 2,3/20, 1/12, 1/18, 6/21, Feldhaubitzendivision 1 und 2/8
2/34, ^eldhaubitzenbatterie 1/3, 4/3, schwere (15 Zentimeter) tzanbitzenbatterie 1/3, 23, 60, 54,
3, 2/3, 1/34, 30.5 Motorbatterie 17 und 1/2 30.5 Motorbatterie 2. Die Geschütze der Werke
Serrada und Sebastiano.