Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Vorkuppe, in die Flanke der V o n b a n k - Stellung und in den Rücken der 
Goiginger - Stellung am Sasso di Stria. 
Als zweite Linie war der sogenannte „tätowierte S t e i n" mit einer 
Höhe von 20 Meter und einer Breite von etwa 18 Meter samt den ihn umgebenden 
Anlagen zu betrachten. Er barg ebenfalls Galerien und Kavernen in sich, 
flankierte direkt mit seinem Maschinengewehr- und Scharfschützenfeuer die Von- 
b a n k - Stellung und hielt die L a g a z n o i - Vorkuppe in Schach. 
Eine dritte Linie war sichtbar in der L a g a z n o i - Vorkuppe selbst. 
Der Gegner hatte sich hier im Laufe der Zeit in beträchtliche Höhe emporgearbeitet 
und stand kaum mehr 30 Meter unter der eigenen Kampsanlage am Lagazuoi. 
Als im Sommer 1916 die Gefahr einer Ausbreitung des Gegners in der 
Lagazuoiwaud nicht mehr zu verkennen war und mit jedem weiteren Vordringen 
sein Einblick und seine Wassenwirkuug in unseren Rücken und die Flanke wuchs, 
entschloß sich der damalige Kampfabschnittskommandant, Hauptmann E y m u t h, 
der bekannte tapfere Verteidiger der C o l d i L a n a-J n f a n t e r i e st e l l n n g, 
zur Aufnahme des Minenkampfes. Da weder ein infanteristisches, noch ein 
artilleristisches Mittel bisher Abhilfe gebracht hatte, blieb dieser der einzige Erfolg 
versprechende Weg. 
1. Sprengung. 
Am 25. Juli 1916 wurde der für den Minenangriff bestimmte Stollen be- 
gönnen. Italienische Gegenmaßnahmen mit besseren Mitteln zwangen jedoch, 
vorerst zu einem defensiven Verhalten. Der Gegner rückte nämlich im Ver- 
bindungsgliede zwischen dem eigenen und seinem Felsbande mit zwei Stollen vor. 
Dagegen blieb nichts übrig, als ihm den Weg durch einen genügend weit von der 
eigenen Stellung gelegten Querstollen mit 2 Minenkammern zu verlegen. Als 
dann die Italiener mit ihren Bohrarbeiten bereits sehr nahe an die eigene Anlage 
gekommen waren, erfolgte am 14. Jänner 1917 die erste Sprengung. 
Der Erfolg war mehr als zufriedenstellend. Die Sprengung zerstörte nicht 
nur die feindlichen Angriffsstollen vollkommen, sondern riß auch gleichzeitig eine 
bereits geladene italienische Minenkammer mit sich. Die Gefahr eines noch- 
maligen Minenangriffes durch die Italiener war auf lange Zeit hinausgeschoben. 
2. Sprengung. 
Sobald sich die Bewegung der abgesprengten Steinmaßen etwas beruhigt 
hatte, wurde sofort mit der Weiterführung des am 25. Juli 1916 angebohrten 
Angriffstollens begonnen, der durch die Sprengung am 14. Jänner nur wenig 
gelitten hatte. 
Die Verfassung des Planes der Sprengung und deren technische Durch- 
führuug oblag dem Oberleutnant Jak o beza k, einem äußerst tüchtigen und 
schneidigen Offizier, der leider im selben Jahre noch den Heldentod erlitt. 
Die erste Sprengung am 14. Jänner hatte die Italiener zurückgedrängt 
und versetzte die Verteidiger in die vorteilhafte Lage, den neuaufgenommenen 
Minenkampf weit in das Vorfeld der"eigenen Stellung zu tragen. Eine eventuelle 
feindliche Sprengung konnte daher keiner der eigenen Stellungen dauernden 
Schaden zufügen. 
Um die Mitte der feindlichen Anlagen fo rasch als möglich zu erreichen uno 
das Kampffeld in den Raum der italienischen Stellung zu bringen, wurde mit 
nur eine m Minenstollen vorgestoßen. Er wurde in einer Höhe von 1.80 Meter 
und einer Breite von 80 Zentimeter ausgesprengt. Diese Breite erwies sich als 
Mindestmaß, um den Förderdienst ständig und ohne Störung aufrecht erhalten
	        
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