Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

— 336 — 
dauerte. Die Ursache lag in einer italienischen Sprengung am Grat zwischen 
C o l d i Sana und Monte Sief, wo die Italiener über den Sprengtrichter 
bis vor die Hindernisse gelangten, und durch das Sperrfeuer, bei welchem auch die 
Geschütze des V a l p a r o l a - Abschnittes mitwirkten, zurückgetrieben wurden. 
Mitte April brachte starker Schneefall wieder höchste Lawinengefahr. Der 
Verkehr mit der V o n b a n k -Stellung und mit dem eigenen Felsbande war 
infolge niedergegangener Lawinen unterbrochen. 
Am 25. April inspizierte der Heeresgruppenkommandant Sr. Exzellenz 
Feldmarschall Conrad den Abschnitt uud sprach sich über die Haltung der 
Mannschaft und über den Stellungsbau sehr lobend aus. 
Wider Erwarten machte sich im Frühjahre keine stärkere Fnfanterietätigkeit 
von Seite der Italiener fühlbar. Zeitweise störten heftige Überfülle italienischer 
Batterien die Ruhe. 
Am 4. Mai nahmen mehrere feindliche Batterien die eigene Felsband- 
stellung mit annähernd 250 Schuß unter Feuer. Die Besatzung konnte sich 
rechtzeitig in Kavernen decken, so daß nur der Verlust eines Toten zu beklagen war. 
Größere Opfer forderte am 1. Juni eine schwere Grauate aus der Richtung 
Falzarego, die einen Offiziersunterstand der 9. Feldkompagnie traf und den 
Leutnant i. d. Res. T h a l e r Rudolf und einen Offiziersdiener schwer verwundete, 
einen anderen Offiziersdiener tötete. 
Am 22. Mai fand die in monatelanger, aufreibender Arbeit vorbereitete 
Sprengung des italienischen Stellungssystems amLagaznoi - Felsbande statt. 
Die Sprengungen am Lagazuoi-Felsbande am 14. Jänner 
und am 22. Mai 1917. 
Der Schauplatz der Sprengung lag in der reichgegliederten Südwand des 
kleinen L a g a z n o i und richtete sich gegen das von den Italienern geschaffene, 
tief im Felsen eingesprengte Werk. Seine nunmehr beabsichtigte Zerstörung sollte 
die langsame, aber sichere Besitzergreifung der L a g a z n o i - Wand durch die 
Italiener verhindern, und damit auch die Beherrschung der rückwärtigen Ver- 
bedungen im Valparola - Tal. 
Vom Höhenpunkt 2778 zog sich gegen Osten ein Felsband abwärts, das 
auf halber Höhe unmittelbar unter der L a g a z u o i Vorkuppe durch eine tief- 
eingeschnittene Schlucht sein Ende fand. 
Der unter der Vorkuppe gelegene Teil des Bandes war von dem 
übrigen durch eine schwer passierbare, kaum schrittbreite Verengung getrennt, 
sprang gleich einer Bastion gegen T r e S a s s i vor und beherrschte durch seine 
Lage einen großen Teil des Valparola - Tales. Von den Italienern wurde 
dieses Bandstück „Cengia Martina", von der eigenen Besatzung „feind- 
liches Felsband" genannt. 
Gegenüber, etwas überhöht, und nur durch die bereits genannte Verengung 
getrennt, lag — 300 Meter westlich — die eigene Felsband - Stellung, die 
der Eckpfeiler, der das T r e ©äfft absperrenden Vonbank - Stellung war. 
Beide, die eigene, wie auch die feindliche Felsband - Stellung waren 
von großer Bedeutung. Dies zeigte einerseits das andauernde, nie erlahmende 
Streben, die italienische Stellung zu vernichten und anderseits das überaus zähe 
Festhalten der Italiener an diesem Punkte, trotzdem sie im Laufe der Zeit außer- 
ordentlich große Verluste erlitten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.