Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Abschnittskommando abzulösen, die 10. und 12. Feldkompagnie die E d e l w e i ß- 
beziehungsweise G o i g i n g e r - Stellung zu übernehmen. Die 9. Feldkompagnie 
verblieb zur Verfügung des Grenzunterabschnittskommandos. Die 12. Feld- 
kompagnie war noch im Nachbarabschnitte in Verwendung. 
Als Ersatz für die beiden abwesenden Feldkompagnien waren die 1/167 und 
die 3/III Landsturmkompagnie im Abschnitte eingesetzt. Sie trafen erst am 
10. Juli aus dem Grenzabschnitte 9b in S t. C a s s i a n ein. 
13. Juni. Während der Erholungszeit des Bataillons hatten die Italiener 
eifrigst an der Ausgestaltung ihres L a g a z u o i - Felsbandes gearbeitet. Die 
große Anzahl der Sprengschüsse ließ auf eine erhöhte Bohrtätigkeit schließen. 
Ihre Arbeiten konnten wohl durch die Minimalfchartenkanone im Goiginger- 
Stollen (B e n k o w - Werk) andauernd gestört, jedoch nicht verhindert werden. 
Im Monate Juni entwickelten die Italiener keine eifrige Gefechtstätigkeit. 
Erst am 11. Juli wurden sie rühriger. Ohne vorherige Artillerievorbereitung griff 
eine kompagniestarke Abteilung mit einem Maschinengewehr die Edelweiß- 
Stellung um 3 Uhr früh an. Die Abschnittsartillerie, die Maschinengewehre der 
Edelweiß-, der Sassohoch - und der E a st e l l o - Stellung brachten 
jedoch durch wirksam zusammengefaßtes Feuer den Angriff zum Scheitern. 
Gleichzeitig griff auch eine zugstarke Abteilung die Feldwachen der 
Goiginger - Stellung an und wurde von den beiden rechten Maschinen- 
gewehren verjagt. Gegen die Osfiziersfeldwache bei der Vonbank - Stellung 
ging eine 20 Mann starke Abteilung vor, die gleichfalls abgewiesen wurde. Nach 
diesen mißlungenen Angriffen legte der Feind heftiges Artilleriefeuer, das einige 
Verluste brachte, auf den Abschnitt, besonders aber aus die E d e l w e i ß - Stellung. 
2 Jäger waren tot, 4 Jäger und Fähnrich i. d. Res. D a r v a s wurden verwundet. 
Die Verluste der Italiener dürften nach den beobachteten Verwundeten- 
transPorten bedeutend schwerer gewesen sein. 
Am Abende dieses Tages traf die 11. Feldkompagnie wieder beim Bataillon 
in der Kampfstellung ein und löste die 7/LJR. 5 ab. 
Die Gefechtstätigkeit der Italiener blieb in der folgenden Zeit sehr schwach. 
Von der eigenen Besatzung jedoch gingen jede Nacht mehrere Patrouillen gegen die 
feindlichen Stellungen vor. Die Tätigkeit auf dem italienischen Felsbande wurde 
unausgesetzt durch Artillerie- und Schützenfeuer gestört. 
Anfangs August wurde der C a st e l l o - Wald von der Goiginger- 
und Edelweiß- Stellung aus in Brand geschossen, die dort befindlichen feind- 
lichen Feldwachen ausgeräuchert und die Löschungsmannschaft unter Maschinen- 
gewehrfener genommen. 
Nach einer neuerlichen, am 13. August mit Maschinengewehren, Geschützen 
und Minenwerfern erfolgreich gegen das feindliche Felsband durchgeführten Unter- 
nehmung fand eine Gegenaktion der Italiener mit Gasbomben auf die eigene 
Felsbandstellung statt. Ein Jäger erlitt hiebei leichte Vergiftungserscheinungen. 
Am 18. August verursachte ein Blitzschlag auf Safso di Stria ein 
schweres Unglück. Ein Jäger blieb tot, 11 Jäger und 3 Artilleristen waren 
gelähmt, die Telefonleitung wurde beschädigt, die Seilbahnbaracke am S a f f o - 
Fuß brannte ab, die Seilbahn selbst wurde hiednrch gebrauchsunfähig. 
Außer der eifrigen Arbeit am Lagazuoi - Felsbande, wo täglich bis 
über 50 Sprengschüsse zu hören waren, verhielten sich die Italiener auch weiter- 
hiu ruhig. 
Die ständigen Patrouillen der eigenen Besatzung brachten oftmals große 
Beute ein. So erbeutete eine Patrouille am 13. September 35 Sprengröhren, 
2 Verschlüge Sprenggelatine, einen Verschlag mit Maschinengewehrmunition und 
eine halbe Rolle Telefondraht. 
1. Oktober. Hie und da verursachte das tägliche feindliche Artilleriefeuer 
empfindliche Verluste. Ein Volltreffer des italienischen Tofana - Geschützes
	        
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