Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Feindliche Stellungen: 
1. Von den italienischen Stellungen war der auf einem schmalen Felsbande 
der T o s a n a I zeitweise auftauchende, hinter Sandsäcken und einem Schutzschilde 
liegende italienische Scharfschütze „S e p p" oder auch „A u g u st" genannt, nicht 
zu unterschätzen. Er belästigte die P u n t a - Besatzung sehr stark und konnte sie 
unter Umständen aktionsunfähig machen. 
2.Das sogenannte „L a g a z n o i s e ls b a n d", das besonders die Stel- 
hingen des Nachbarabschnittes Valparola stark beschäftigte und gegen welches 
eine Unzahl Unternehmungen durchgeführt wurde. 
3. Die O l a ch e r st e l l u n g, so genannt, weil ein Kaiserjäger-Fähnrich des 
1. TJR. namens Ö l et ch e r beim Sturme auf sie fiel. 
4. Auf der Dolomiten - Straße befand sich ein System von italienischen 
Stellungen, welches zum Teil auch gegen den V a l p a r o l a - Abschnitt 
gerichtet war. 
5. Die feindliche Höhenstellung auf Cima Falzarego gegenüber dem 
rechten Flügel der 3. Feldkompagnie, die aus einem vorgeschobenen Graben am 
Südrande der Kuppe bestand und von der P n n t a eingesehen war. 
6. Die S a t t e l st e l l u u g auf Kote 2495 war gut ausgebaut und durch 
spanische Reiter verstärkt. 
7. Die Spitzenstellung war weniger stark und hatte nur Posten im 
Vorgelände. Hinter der Cima stand das gegen die P u n t a f u ß -Stellung 
sehr unangenehm wirkende Col di Razes -Geschütz. 
In der Sattelstellung Col d i B o i s hatten die Italiener eine starke Feld- 
wache aufgestellt. 
Die Tofana I, von deutschen Truppen verloren, bildete den größten 
Nachteil für den Kampfabschnitt. Anfangs vermutete man auf ihr ein italienisches 
Geschütz, das in Wirklichkeit jedoch auf der Tofaua II (Kanzelgeschütz ge¬ 
nannt) stand. 
Es war jenes Geschütz, das die Unterkunft des Kampfabschnitts- (Bataillons-) 
Kommando am 25, Oktober vernichtete. 
Italienische Geschütze standen außerdem noch im Räume C o l d i R a z e s— 
CinqueTorri und Averau. 
Eigene technische Anlagen: 
F a u e s -Seilbahn als Anschluß an die Seilbahn nach Stern (von 
Höhe 1742 bis F a n e s - Scharte). 
Seilbahnstationen: L a g a z u o i - Alpe (später Standpunkt des Kampf- 
abschnittkommando) — Lagaznoi-See — Fanes - Scharte. 
Von der L a g a z u o i - Scharte führte zum Posten 13 ein Aufzug, dessen 
Kopfstation fast immer zerschossen wurde. Der Posten Und die Puuta wurden 
durch einen Schlittenaufzug bedient. 
Der Znschub erfolgte bis S a r e - B a ch mit Wagen, bis L a g a z u o i - See 
mit Tragtieren, sodann bis zum Staudorte des Betaillonskommandos mit 
Trägern, die aus der Mannschaft der Reserven oder Besatzungskompagnien ent- 
uommen wurden. 
Nachdem am 15. Oktober das 1/3. TJR. (Major Graf) die Stellungen 
vom bayrischen Jägerbataillon 1 (Major Spiegel) übernommen hatte, wurde 
die Ruhe bis 17. Oktober nur durch zeitweise stärkere Artillerietätigkeit von Seite 
der Italiener unterbrochen. Die Verluste betrugen: 6 Tote und 8 Verwundete, 
darunter Kadett i. d. Res. N e u m a n n. 
Bei Tagesanbruch des 18. Oktober begann die italienische Artillerie mir 
zeitweisen Unterbrechungen bis spät abends die Stellungen zu beschießen. In 
der vorhergehenden Nacht schon hatte eine Alpinipatrouille versucht, sich der
	        
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