Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Eine italienische Patrouille gelangte bis zum Verbindungsweg zur S a s s o - 
Stellung und überfiel dort einen in die Stellung gehenden Jäger"). Als eine 
eigene Patrouille herannahte, ließ sie ihn sofort frei und ergriff die Flucht. 
9. und 10. November. Die Tätigkeit der Italiener am L a g a z u o i - Fels- 
bände machte eine neuerliche Unternehmung notwendig. Anfänglich für den 9. 
festgesetzt, mußte sie wegen Nebel, der die Artilleriebeschießung hinderte, auf den 
10. verschoben werden, an welchem Tage sie aber wegen starkem Schneefall gleich- 
falls nicht durchgeführt werden konnte. 
Das Schneetreiben benützend griff eine italienische Gruppe die S a s s o - 
Stellung vom Höhepunkt 2040 aus an. Als sie bis aus 100 Schritte heran¬ 
gekommen war, wurde sie entdeckt uud durch Infanterie- und Maschinengewehr- 
feuer zurückgejagt. Ihre Verluste dürften etwa 30 Mann betragen haben. Zwei 
der Gefallenen wurden eingebracht und ihre Zugehörigkeit zum italienischen JR. 46 
festgestellt. 
Am 11. November endlich konnte die geplante Unternehmung gegen das 
Felsband durchgeführt werden. Es wirkten alle Gebirgsgeschütze und die schweren 
Haubitzen des K. A, sowie die MGA. JR. 88 und Schützen mit Fernrohrgewehren. 
Die italienischen Deckungen wurden vollkommen zerstört, 1 Geschütz und 1 MG. 
unbrauchbar gemacht, die Bedienung getötet, die flüchtenden Italiener vom 
Maschinengewehr und den Schützen beschossen. Die Säuberung des Felsbandes 
war jedoch wieder nur vorübergehend. Es dauerte nicht lange, bis der Feind sich 
wieder fühlbar machte. 
Die Kämpfe der -letzten Wochen hatten deutlich die zumeist angegriffenen und 
daher gefährdeten Punkte der V a l p a r o l a - Stellung erkennen lassen. Ihr 
Ausbau wurde beschleunigt und ihre Verteidigungsfähigkeit durch flankierende Be- 
streichung seitwärts eingestellter Maschinengewehre und sonstiger Nahkampfmittel 
gehoben. Bei dieser wirkungsvollen Placierung der Maschinengewehre hat sich 
"besonders Hauptmann Ma r d e g a n i verdient gemacht. 
Als ein besonders wichtiger Stützpunkt, von welchem man einerseits sehr 
gute Beobachtungsmöglichkeit hatte, andererseits auch gut artilleristisch wirken 
konnte, wurde der Sasso d i Stria ausgebaut und in seiner Höhenstellung 
„S a s s o - H o ch st e l l uu g" bezeichnet. 
Die Sasso - V o r st e l l n n g (später G o i g i n g e r - Stellung genannt) 
blieb dadurch zwar noch immer in einer sehr exponierten Lage, mußte aber trotz- 
dem wegen ihres großen taktischen Wertes befetzt bleiben. 
Der Stollen, der den gedeckten Zugang zu ihr durch den S tri a -Berg- 
selsen herstellen sollte, wurde energisch in Angriff genommen. 
Von der Stria-Hochstellung war das ganze feindliche Stellungs- 
system in weitem Umkreise von der T o s a n a bis unterhalb S e t t s a ß zu über- 
sehen. Von ihr aus war eine Flankierung des breiten Talgrabens vor T r e 
S a s s i, des Angriffsfeldes auf die E d e l w e i ß st e l l u n g und teilweise auch 
gegen das Sief- Gebiet möglich. 
Als Besatzung der Hochstellung wurde eine halbe Kompagnie, eine MGA. 
und eine Gebirgsbatterie bestimmt, außerdem ein ständiger Ossiziersbeobachtuugs- 
Posten dortselbst eingerichtet. 
Die Sasso- Stellung flankierte das Vorfeld der T r e S a f f i - Stellung 
(Falzaregograbeu), konnte Ansammlungen im C a st e l l o - Walde, welche einen 
Angriff auf die Edelweiß- oder Sief- Stellung bezweckten, verhindern und 
den Verkehr auf der Dolomiten- Straße aus dem Corde vole - Tal ins 
C o r t i n a - Becken stören. 
Als besonders wichtig, weil am meisten angegriffen, erwies sich die T r e 
S a ssi- Stellung (später V onb an k - Stellung genannt). 
*) Jäger Bilgeri Hans (Hard bei Bregenz, Vorarlberg).
	        
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