Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Die Besetzung war derart durchzuführen, daß an den wichtigsten Punkten 
(Flügeln der Stellung) je eine halbe Kaiserjägerkompagnie, und zwar: eine 
halbe 1.und eine halbe 2./4. TIN., in der Mitte zwei Kompagnien des Stand- 
schützenbataillon Bregenz, im Stützpunkt P a l a M e r i a n g die russische 
Maschiueugewehrabteiluug 8, eingesetzt wurden. In der ganzen Front standen 
320 Feuergewehre. 
Der neue Abschnitt hatte bereits am 18. November als Kampfabschnitt 
„A rabba" zu funktionieren. 
21. November. Die in der vorspringenden Waldecke zwischen Feldwache 4 
und 5 der C ö I d i R o d e - Stellung seit längerer Zeit eingenisteten italienischen 
Abteilungen sollten nun endgiltig vertrieben werden. Alle vorhergehenden Ver- 
suche, den Wald durch Brandgranaten in Brand zu stecken, waren gescheitert. 
Als Angriffskräfte wurden bereitgestellt: 
1. Für den Vorstoß aus Westen (Stützpunkt 4 der L a st a - Stellung) eine 
Halbkompagnie bestehend aus 35 Gewehren der 2. und 45 der 13./2. TJR., 
Kommandant Reservefähnrich R a d l Franz der 2/2. TJR. 
2. Für den Vorstoß aus Nordeu (Feldwache 4derColdiRode- Stellung) 
eine Abteilung unter Kommando des Oberleutnants B o h n e r Julius des 
1/TJR. 
3. Der Rest der 2. und 13./2. TJR. in der C o l d i Rode- Stellung. 
4. Reserve: zwei Radfahrerkompagnien (160 Gewehre im Col di Rode- 
Lager). 
5. Halbe 7./14. Sappeurkompagnie. 
Um 12 Uhr nachts, begannen beide Gruppen die Vorrückung. 
Gruppe B o h n e r säuberte das nördlichste Wäldchen und die westliche Wald- 
spitze, worauf die Sappeure mit der Sprengung begannen. Im weiteren Vorrücken 
überfiel die Gruppe eine starke feindliche Feldwache, machte die Besatzung nieder, 
konnte nunmehr aber wegen des überlegenen feindlichen Abwehrfeuers von vorne 
und aus der Flanke nicht mehr vorwärts kommen. Sie besetzte den etwa 400 
Schritte südlich der FW. 4 der ColdiRode - Stellung gelegenen Geländeteil, 
damit die Sappeure die Zerstörungsarbeiten beendigen konnten und kehrte dann 
um 4 Uhr 45 früh unter Zurücklassung eines halben Zuges zur Sicherung der 
Sappeure in die Ausgangsstellung zurück. 
Gruppe Fähnrich R a d l stieß am Waldrande auf schwächere feindliche Feld- 
wachen. Bevor jedoch deren Überrumplung gelang, setzten die Italiener Reserven 
ein. Die Halbkompagnie nahm das Feuer auf, hielt so etwa eine italienische 
Kompagnie auf und zog sich um 4 Uhr früh geschickt aus dem Gefechte zurück. 
Die im Stützpunkte L a st a aufgestellten Maschinengewehre halfen mit Erfolg 
mit, die Italiener am Waldrande niederzuhalten. 
Die Sappeure hatten Holzwolle, Petroleum und Sprengmunition mit- 
genommen, sägten und fällten Bäume und bereiteten sie zur Sprengung und In- 
brandsetzung vor. Um 3 Uhr 15 früh wurde mit der Sprengung begonnen. 
Den Wald in Brand zu stecken, war jedoch nicht möglich, weil vollkommene- 
Windstille herrschte und die scharfe Kälte die Ausbreitung eines Feuers verhinderte. 
Immerhin war der Erfolg ein recht guter. Es wurden etwa 40 Bäume gefällt und 
60 gesprengt. 
Verluste: 2/2. TJR. 2 Tote, 1 Verwundeter; 13/2. TJR. 2 Tote, 4 Verw. 
Beute: 13 Gewehre, 200 Patronen, 2 Sprengröhren. 
Aus den Effekten gefallener Italiener konnte die Angehörigkeit zum italie- 
nischen JR. 92 festgestellt werden. 
Bis» Ende November herrschte nunmehr Ruhe. 
Auch in diesem Kampfabschnitte hatte während der sechswöchentlichen 
Angriffsperiode die Besatzung tapfer 12 mit Übermacht geführte feindliche An- 
griffe restlos abgeschlagen. (Skizze 11.)
	        
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