Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Zur besseren Beleuchtung der im Nachfolgenden zur Schilderung kommenden 
Kämpfe um den C o I d i L a n a sollen die Stellungen auf demselben nach ihrem 
taktischen Werte und ihrer Verteidigungsfähigkeit gewürdigt werden. (Siehe 
Skizze 2.) 
Die Befestigung am C o l d i L a n a - Massiv bestand aus einer Stellung 
auf der Col di L an a-Spitze (Höhe 2462 Meter), aus einer Vorstellung zu 
derselben, die sogenannte In f a nteri est e l l Uu g, und ans dem Stützpunkte 
auf Höhe 2250. " 
Zum allgemeinen Verlauf der Verteidigungslinie des G. ll. A. 9 a bildete 
das Stellungssystem des Col d i Sana wieder nur eine durch das Gelände 
bedingte Vorstellung. Durch ihre weit seindwärts ausladende Linienführung 
war sie von allen Seiten eingesehen, von den eigenen Truppen schwer zu er- 
reichen und zog naturgemäß das Feuer der etwa 150 Geschütze starken italienischen 
Artillerie aller Kaliber konzentrisch auf sich. Die I n f a n t e r i e st e l l n n g 
war taktisch von geringem Wert und schaffte der Besatzung nur große Nachteile, 
da sie eine Quelle starker Verluste war und dem Gegner besonders glinstige 
Angriffspunkte bot. 
Bei den sich in diesem Räume im Oktober und November entspinnenden 
Kämpfen lassen sich zwei Phasen unterscheiden: 
g) die Kämpfe um die In f ant e ri e st e l lun g und um den Stütz- 
Punkt 2250, 
b) die Kämpfe um die C o l d i L a n a - Hang- und Spitzstellung. 
a) Die Kämpfe um die Jnfanteriestellung und um den 
Stühpunkt 2250. 
Zur Würdigung der nun folgenden Kämpfe ist es notwendig, den Verlauf 
und den Znstand der I n f a n t e r i e st e l l u n g zur Zeit der Übernahme dnrch 
das Regiment zu schildern. 
Sie lag auf dem von der Col di Lana - Spitze nach Süd, dann nach 
Südost verlaufenden Rücken und umschloß etwa 800 Meter vorwärts und 300 
Meter tiefer derselben die auf diesem Rücken liegende Höhe 2145 in einem 
ebenfalls nach Südost gerichteten Halbkreis. Ihre linke Flanke war geschützt 
einerseits durch den auf der Höhe 2250 liegenden Stützpunkt, andererseits durch 
die die Infanterie st ellung überhöhende Felse n wache. Letztere 
hatte die besondere Aufgabe, den von der I n f a n t e r i e st e l l n n g zur 
Spitze sich hinaufziehenden Felsabsturz unbedingt zu halten, da ansonsten die 
I n s a n t e r i e st e l l n n g auch im Rücken gefährdet war. Sie war etwa 150 
Meter lang und bestand nur aus Postenlöchern, die erst später zn einer durch¬ 
laufenden Stellung ausgearbeitet werden konnten. Die Besatzung setzte sich aus 
22 (später 44) Mann unter Kommando eines Kadetten zusammen. 
Der Stützpunkt 2250 und die F e l s e n w a ch e bildeten eigentlich die einzige 
Verbindung zwischen der Infanterie- und der Spitzstellung einerseits, 
und den Feldwachen der Nachbar- (Mte. Sief-) Stellung andererseits. Zur 
näheren unmittelbaren Deckung der linken Flanke diente eine Flankenwach e. 
Die Sicherung der rechten Flanke besorgte die Besatzung von 9 Posten- 
löchern längs eines Felsabsturzes, der sich in der Richtung nach Nordwest hinzog. 
Diese Linie war durch einen Doppelposten in Verbindung mit einem von zwei 
Maschinengewehren der MGA. 7 des LJR. 24 besetzten Maschinengewehrstandes. 
Die weitere Deckung und zugleich die Verbindung mit der Feldwache 6 der 
Nachbar- (Col d i Rode-) stellung bildete ein von einem Unteroffizier befeh- 
ligter Posten mit 9 Mann Besatzung.
	        
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