Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Hanczowa aufgebrochen und hatten auf der Höhe Skalki die 3. Feldkompagnie 
(Hauptmann C a l d i n i) die Maschinengewehrabteilung 1, auf der Höhe Kozke 
Zebro die 2.Feldkompagnie (Oberleutnant Stolz) aufgenommen und die Vor- 
rückung gegen die Höhe 872 fortgesetzt. 
Während des Vormarsches kamen um 10 Uhr 30 von einer kleinen Erhöhung 
südwestlich Kozie Zebro aus die von den Russen besetzten Stellungen auf der 
Iaworzynka in Sicht. Vorsichtig vorgehend gelangte die Tete der Kolonne 
unbemerkt bis auf die Höhe 798. 
Hier nahmen zwei Züge der 5. Feldkompagnie eine russische Schwarmlinie, 
die vollkommen ungedeckt auf dem nordöstlichen Hange der Höhe 872 stand, 
unter Feuer. 
Aus diesem Räume setzte Hauptmann Br. B u s s ch e den Angriff auf die 
Iaworzynka an. 
Die 5. Feldkompagnie und die Maschinengewehrabteilung 1 hatten die 
russischen Stellungen in der Front niederzuhalten, während die 7. und 8. Feld- 
kompagnie unter Hauptmann F l e i s ch n e r — unterstützt von der Maschinell- 
gewehrabteilung 1 — eiueu rechts umfassenden Angriff durchführen sollten. Seine 
Durchführung gestaltete sich jedoch im tiefverschneiten Gelände äußerst schwierig 
und mühsam. Bis an die Hüften im weichen Schnee versinkend, konnten sich 
die Angreifer nur langsam vorwärts arbeiten. 
Erst um 6 Uhr abends kamen sie bis auf etwa 80 Schritte an die russischen 
Stellungen heran und versuchten von hier den Sturm anzusetzen, Der tiefe 
Schnee verhinderte aber 'jedes Vorwärtskommen. So war es für die'Russen 
leicht, den Angriff zum Stehen zu bringen. 
Hauptmann Br. B u s f ch e, der die vollkommene Aussichtslosigkeit des 
Angriffes erkannte, befahl bie Einstellung desselben und die Behauptung des 
erreichten Geländes. Die Nacht brachte aber keine Ruhe. 
Die Angriffsgruppe F l e i s ch n e r erhielt in den Abendstunden, wahr- 
scheinlich von eigenen Truppen, die südwestlich der Iaworzynka standen und 
denen gegenüber die Angriffsgruppe des 2. Feldbataillon teilweise in der Schuß- 
linie lag, Rückenfeuer. 
Hauptmann Fleisch n e r, der über die Gefechtsverhältnisse der Nachbar- 
Gruppen nicht orientiert sein konnte, nahm seine Gruppe bis aus die Höhe 798 
zurück, wo sich auch das Bataillonskommando befand und traf dort um 1 Uhr 
nachts ein. 
Da ein neuer Angriff bei Tag zu starke Verluste gebracht hätte, beabsichtigte 
das Divisionskommando noch in derselben Nacht die Iaworzynka in Besitz zu 
nehmen, zu welchem Zwecke die Gruppe Hauptmann Br. B u s s ch e erneuert anzu- 
greifen hatte. Die 1. und 4. Feldkompagnie sollte aus südwestlicher Richtung 
unterstützend einwirken, Uber Antrag des Regimentskommandanten wurde jedoch 
die Durchführung des Angriffes auf den nächsten Morgen verschoben, weil bei der 
ungenügenden Artillerievorbereitung und mit der ermüdeten und abgekämpften 
Truppe nachts ein Erfolg nicht zu erwarten war. 
Beim 3. Feldbataillon (Major I o u r e z) spielten sich die Ereignisse 
folgend ab: 
Es rückte am 27. früh befehlsgemäß nach Hanczowa ab. Dort wurde 
Major I o u r e z von Oberst V o n b a n k orientiert und beauftragt, über die 
Höhe Skalki dem 2. Bataillon nachzurücken und sich dem Angriffe auf die Jawor- 
zynka anzuschließen. Hiezu sollte das Bataillon am südwestlichen Hange des Kozie 
Zebrorückens dem 2. folgen. 
Um 10 Uhr vormittags passierte es die Höht Skalki, geriet im Verlaufe der 
weiteren Vorrückung in heftiges russisches Artilleriefeuer und mußte sich zur Ver- 
meidung größerer Verluste in eine Mulde westlich der Höhe 853 verschieben, wo 
es über Befehl des Regimentskommandanten vorläufig verblieb.
	        
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