Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Die allgemeine Lage bei der 8. JTD. gegen Abend war: 
a) Bei der Gruppe 96. Brigade Generalmajor R z i h a war den Flügel- 
bataillonen III/3 und 1/4. TJR. die Überschreitung des Sekowabaches gelungen. 
Um die Mittagsstunde übersetzten noch drei Kompagnien des 1/3. TJR. Der 
weitere Angriff war, da er nicht gleichzeitig erfolgen konnte und sehr starkem 
russischen Artillerie- und Jnfanteriefeuer ausgesetzt war, zum Stillstand gekommen. 
b) Von der Gruppe Oberst Spiel Vogel konnte das LJR. 12 bis an 
die Häusergruppe nordöstlich des M. H. S i ary vordringen; dem JR 28 gelang 
es, über den Friedhof bis zur Höhe 312 vorzustoßen. Es mußte jedoch, da es 
durch Zurückbleiben der Nachbargruppen in eine vorgeschobene, kritische Lage 
gekommen war, wieder zurückgenommen werden. 
Für den nächsten Tag hatte das Divisionskommando folgende Disposi- 
tion ausgegeben (op. Nr. 350/4 auszugsweise): 
2.) über Nacht zum 19./3. werden im allgemeinen die erreichten Stellungen behauptet, 
um als Ausgangsräume für die Fortführung des Angriffes zu dienen. Demgemäß darf auch 
die schon befohlene technische Ausgestaltung der jetzt erreichten oder noch heute abends zu 
gewinnenden Stellungen (96. Jbrig.) nicht die eigene Vorwärtsbewegung ganz behindern. 
3.) Am 19. ist der Angriff der 8. JTD., sowie der Nachbardivision energisch fortzusetzen. 
Gruppe Gmjr. Rziha wurde um das Bataillon II/1. TJR. verstärkt und hat den 
am 18./3. durch die vereitelte Gruppierung undurchführbar gewesenen Angriff mit allem 
Nachdrucke durchzuführen. Beginn 4 Uhr vorm. von jenseits des Sekowabaches. 
Gruppe Obst. Spiel Vogel geht auch um 4Uhr vorm. vor, gewinnt mit LJR. 12 
wieder die am 18. erreichte Stellung; Obst. Schaum eher mit 2Bataillonen JR. 28 und 
Fjb. 30 greift die fdl. Stellung bei Kote 312 an. Im Übrigen Aufgabe, wie für den 18. 
befohlen. 
6.) Bei Durchführung des Angriffes dürfte es sich empfehlen, zuerst möglichst lautlos 
und ohne Feuer bis an die Hindernisse heranzugehen und dann überraschend in die feindliche 
Stellung einzudringen. 
Fabini FML. 
Das Brigadekommando befahl hiezn mit Befehl op. Nr. 18/1 res.: 
Am 19./3. 4 Uhr früh findet der Angriff gegen die feindlichen Stellungen wie für den 
18. befohlen statt. 
Die Gruppierung und Unterstellung der Bataillone bleibt, wie sie jetzt besteht. 
Brigreserve II/1. TJR. ab 4 Uhr vorm. gefechtsbereit in den Deckungen beiderseits 
der Rachel bei Brücke 314. 
Rziha Gmjr. 
Mit einem um 12 Uhr 20 vormittags des 19. März vom Brigadekommando 
abgefertigten Befehl (res. Nr. 19/1) wurde jedoch dieser Angriff abgesagt. Die 
bisherigen Stellungen sollten noch in der Nacht derart ausgestaltet werden, daß 
das Verbleiben in ihnen untertags ohne große Verluste möglich war. 
Das Regimentskommando wies den Bataillonen noch im Laufe der Nacht 
technisches Material zu, damit die Deckungen vorwiegend zum Schutze gegen 
Artilleriefeuer einzurichten waren. 
Das 2. Feldbataillon hatte die Stützpunkte nur durch eine Kompagnie mit 
der Maschinengewehrabteilung 1 zu besetzen, während die übrigen Kompagnien in 
Alarmquartieren bereitgestellt waren, um bei einem russischen Gegenangriff, den 
man vermutete, zur Hand zu sein. 
Daß der Angriffgedanke jedoch noch nicht aufgegeben war, war aus den 
Direktiven des Divisionskommandos für den Fall der Fortsetzung desselben zu 
ersehen. 
Die Stellungen sollten derart ausgestaltet werden, daß sie nicht nur als 
verläßliche Widerstandslinie gelten, sondern auch als Aufenthalt für Reserven 
dienen konnten. Sobald dieser Grad der Ausgestaltung erreicht wäre, sollte die 
Grabenbesatzung in der Nacht überraschend einen Sprung nach vorwärts machen 
und sich in der neuen Linie wieder festsetzen. Das Vorgehen wäre dadurch zu 
erleichtern, daß nachts Feldwachen ans den Hang vorgeschoben würden. Sie hätten
	        
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