Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Ein Teil nahm den Feuerkampf auf, während der andere rasch an den 
Deckungen weiterarbeitete. 
Als dann die russische Artillerie den Wald, in dem das Bataillon lag, 
unter Feuer nahm, außerdem rechts und links kein Anschluß war, zog sich Haupt- 
mann B u s s ch e zurück, und langte abends wieder beim Regimente ein. 
Vom 1. Feldbataillon drangen die 3. Feldkompagnie (Leutnant i. d. R. 
von A t t l m ayer) und die 4. Feldkompagnie (Leutnant i. d. R. Lanze r) 
über die G l i n s k a G o r a ostwärts hinaus bis in den Westteil von L e s z - 
czyna und machte zahlreiche Gefangenes) Sie mußten aber unter dem Feuer 
noch fernstehender eigener Truppen den Ort räumen. Russische Reserven kamen 
rasch vor und nahmen den Ort wieder in Besitz. 
Trotzdem nachher Teile des JR. 30 und 85 mit den beiden Kompagnien 
wieder einzudringen strebten, stand das Gefecht eine Zeitlang, bis eine Batterie 
den Westteil in Brand schoß. Erst unter dem Drucke südwärts vorgehender 
Truppen konnte der Ort endgültig genommen werden. 
Bei einbrechender Dunkelheit traf der Befehl ein, das Regiment zu 
sammeln und die Verbände zu ordnen. Die Bataillone wurden aus der Gefechts- 
linie gezogen und nächtigten nächst Höhe 373. 
Das 3. Feldbataillon trat laut Disposition der 8. JTD. unter Kommando 
der 88. Landesschützenbrigade Fürst S ch ö n b u r g, wurde mit dem 1/4 TJR. 
und dem Feldjägerbataillon 16 zur Gruppe Oberstleutnant Fischer von See 
vereinigt und bis 10. Dezember als Divisionsreserve verwendet. 
Die Anordnungen für die Gefechtsgruppierung am 9. Dezember erreichten 
das Regiment erst um 7 Uhr früh — fast zu spät. 
Es gelang jedoch noch, die Bataillone in die neuen Angriffsräume zu 
bringen. Die 96. Jnfanterie-Brigade hatte von Höhe 377 in der Direktion auf 
Kirche Krolowka anzugreifen, vor dem Orte aber nach Norden einzn- 
schwenken. Der rechts angrenzende Angriffsraum war der Brigade Wasser- 
t h a l, der links angrenzende der Ldsch.-Brig. zugewiesen, der Beginn der Vor- 
rückung war für 7 Uhr früh festgesetzt. 
Die Gruppe Oberst Vonbank zählte vier Bataillvne und zwar I. und 
II/3 TJR., II/4 TJR. (Major Graf Laveaux), Feldjägerbataillon 13. 
Als Angriffsstreifen waren zugewiesen: 
1/3 TJR. auf dem von Höhe 377 gegen Krolowka streichenden Rücken, 
II/4 TJR. im Anschlüsse rechts davon am Hange; 11/3 TJR. Regiments¬ 
reserve hinter der Mitte. Die Bataillone wurden am Waldrande gruppiert. 
Etwa um 9 Uhr 36 vormittags brachen sie in Schwarmlinien aus demselben 
hervor, erhielten jedoch alsbald ein äußerst heftiges Feuer der russischen Artillerie, 
so daß die Vorrückung stockte. Deckungen, die eiligst aufgeworfen wurden, konnten 
empfindliche Verluste nicht vermindern. (Siehe Skizze 12.) 
Um 16 Uhr vormittags meldete der Kommandant von II/4 TJR. Major 
Graf Laveaux, daß er fast alle Kompagniekommandanten verloren habe, 
sehr schwere Verluste erleide und sich kaum mehr halten könne. 
Zur selben Zeit kam der Befehl, Oberst V o n b a n k habe mit seiner Gruppe 
vorzurücken, um der südlichen Nachbargruppe (der 66. Jnfanterie-Brigade) Luft 
zu machen. Es war jedoch an ein weiteres Vorrücken infolange nicht zu denken, 
als^ uicht die russischen Batterien niedergehalten werden konnten. Auf die aus 
diesem Grunde vorgebrachten Vorstellungen des Regiments- und Brigadekomman- 
danten wurde von der weiteren Durchführung des Angriffsbefehles seitens des 
*) An diesem Tage hatte Zugführer Alois S t r i ck n e r aus der Gemeinde Brenner 
Sterzing, durch ^besonders geschickte und umsichtige Führung seines Zuges in hervor- 
ragendem Maße dazu beigetragen, daß bei Leszczyna eine stärkere feindliche Gruppe 
gefangengenommen werden konnte. Er erhielt für sein hervorragendes und tapferes Mit- 
wirken die goldene Tapferkeitsmedaille.
	        
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