Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

Intendanzdienst im Gebirgskriege 
5 
nicht geben, solange die Front nicht ganz gefestigt erschien. Dies zeitigte 
aber den Nachteil, daß man den ganzen Winter hindurch auf langer 
Strecke und über den beschwerlichen Paß 4/io mehr an Gewicht (Wasser) 
beförderte, als das Backgut im Brot wog. Sobald es anging, wurden dann 
die Bäckereien nach vorn überstellt, doch scheute sich das KK., die 
schwerer beweglichen Feldbacköfen auch vorzuverlegen. Es wurden 
daher im Tal der Goldenen Bistritz Bäckereibaracken mit gemauerten 
Backöfen errichtet: für die 8. KD. 4 Öfen bei ihrem Divisionswirtschafts- 
amt am Nordende von Czokanestie, Betriebsaufnahme im Feber; für die 
ll.HKD. 4 Öfen neben ihrem Divisionswirtschaftsamt bei Jägerhaus, 
Betriebsaufnahme anfangs März; für die 40. und 59. ID. bei Straßenein¬ 
räumer je 10 Öfen, Betriebsaufnahme anfangs Mai. 
Die gemauerten Backöfen mit innerer direkter Holzfeuerung wurden 
in einfacher Weise durch die Bäckereien selbst hergestellt: Herdsohle 
2m breit, etwa 3.8 m lang, Rechteckform, aus Ziegelschar oder Lehm¬ 
schlag mit Schotter- und Sandunterlage; Decke entweder Ziegelgewölbe 
oder flach, auf Seitenmauern ruhend, aus Eisenbahnschienen-Stücken und 
dazwischen lagernden Ziegelreihen; Schlot und Rauchabzug aus Mauer¬ 
werk; einfache Mundlochtüren und Kaminverschlußschuber aus Eisen. 
Ein solcher Ofen lieferte in 24 Stunden etwa 2500 Brotportionen. 
Zur Vorverlegung der Bäckereien zwang auch die Beschaffenheit 
des Brotes, denn es wurde von Anfang 1917 an nur aus rumänischem 
Maismehl erzeugt, zerbröckelte leicht und war nur in frischem Zustande 
gut genießbar. Um ein Zerbröckeln oder Entwenden zu verhüten, war 
das Brot auch eine Zeitlang in Kisten befördert worden. Die Feld- 
(Gebirgs-)backöfen und die Trainabteilungen der vorverlegten Bäckereien 
verblieben im Großen Szamostal. Weiter betrieben wurden nur wenige 
Öfen zur Versorgung der Trains und Anstalten. 
Fleischversorgung. Der Bedarf des Korps betrug im Durchschnitte 
täglich 180 Rinder, gerechnet zu 500 Portionen. Der Schlachtvieh-Nach¬ 
schub aus dem Armee-Schlachtviehdepot in Kisilva verlief reibungslos. 
Jeden 4. Tag wurde dort durch das Korps-Schlachtviehdepot Maria- 
völgy ein großer Viehtrieb abgeholt. Etwa 1/10 des Bedarfes wurde auch 
in Lebendschafen zugewiesen. Die minder triebfähigen Tiere wurden in 
erster Linie der Korpstrainschlächterei in Óradna übergeben, in zweiter 
Linie in Mariavölgy geschlachtet. Die Divisionen holten in erster Zeit 
ihre Viehtriebe im vorgenannten Ort ab. Der Trieb über den Paß, dann 
Hunger wegen Rauhfuttermangel brachten großen Gewichtsverlust. Im 
November wurde begonnen, das Schlachtviehdepot in Mariavölgy aus¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.