Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

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Glingenbrunner 
über mögliche, durch Wetterverhältnisse verursachte Störungen des 
Nachschubes über die Pässe wurden im Herbste Sicherheitsvorräte bei 
den Abgabestellen aufgespeichert. Die Vorräte umfaßten durchschnitt¬ 
lich den 20tägigen Lebensbedarf für den ganzen Stand, dann reichlich 
Brennstoffe und Beleuchtungsmittel. Die Truppen in den Höhenstellungen 
bekamen ihren Sicherheitsvorrat in eigene Verwaltung. In jedem Kampf¬ 
abschnitte mit eigenem Anmarschwege wurde an frontnaher, möglichst 
gegen feindliche Einwirkung und Lawinengefahr gesicherter Stelle ein 
Höhenvorratsmagazin angelegt, das unter strenger Sperre des Komman¬ 
danten stand. Hinterlegt wurden je nach möglicher, erfahrungsgemäßer 
Zuschubunterbindung Vorräte für drei bis sechs Wochen. Jene Vorräte, 
die unter Mäusefraß leiden konnten, wurden an Draht von der Decke 
hängend aufbewahrt. Eine Tagesportion umfaßte: 2 Kaffeekonserven zu 
je 34 g, 400 g Zwieback, 1 Fleischkonserve mit 200 g Fleisch, 50 g 
Speck, 10 g Käse, 140 g Trockengemüse, 30 g Salz, 0.5 g Gewürz, 10 g 
Fett, lcl Essig, lg gedörrtes Suppengrün, 20g Obstmus, 20g Frucht¬ 
saft, 10 g Trockenmilch, 3 g Tee, 50 g Zucker, 6cl Rum, 10 Zigaretten. 
Die gute Ausstattung mit Speck, Käse, Obstmus, Fruchtsäften, auch 
Trockengrüngemüse wurde besonders auch durch die Lieferungen der 
von der QuAbt. der 10. Armee angelegten Betriebe, wie Schweinemast¬ 
stellen, Fruchtsäfte- und Öbstmusfabriken, Gemüsetrocknungsanlagen 
und dergleichen erleichtert. Die Zusammensetzung dieser Portion zeigt, 
daß den Erfordernissen für bekömmliche Ernährung im Hochgebirge 
Rechnung getragen worden ist. 
Während der Bereitstellungszeit erhielten die im Frontbereich an¬ 
gestrengt arbeitenden Truppen zu der damals vorgeschriebenen täglichen 
Portion von 300 g Frischfleisch eine Zubuße von 35 g, an naßkalten 
Tagen noch eine besondere Teezubuße mit Rum. Die Beigabe von min¬ 
derwertigen Mehlvorrats-Streckmitteln zum Brote wurde eingestellt. 
Dank der vorsorglichen Ansammlung reichlicher Verpflegsvorräte und 
der guten Schulung der Organe des ausübenden Verpflegsdienstes 
wickelte sich dieser ohne nennenswerte Reibungen ab. 
Nach dem Einrücken der Verstärkungen in die Front übernahm die 
Edelweißdivision die Versorgung des Rombonabschnittes und aller im 
Koritnicatale befindlichen Truppen. Ihr wurden alle Vorräte der durch 
die 55. ID. eingezogenen Abgabestelle und Gebirgsbäckerei Unterbreth 
zugewiesen. Sie stellte dort ihr Wirtschaftsamt, 10 Feldbacköfen der 
Divisionsbäckerei (2 Öfen in Betrieb und alle Bespannungen blieben in 
Tarvis) und die Divisionsschlächferei auf. Die 22. SchD. versorgte ihren
	        
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