Volltext: Intendanzdienst im Gebirgskriege (Ergänzungsheft 8 1933)

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Glingenbrunner 
bau vom Vollbahnhof Óradna so weit als möglich, also bis Klause nörd¬ 
lich von Mariavölgy, begonnen. Anfangs März 1917 war die Feldbahn 
mit gutem Unterbau und vielen Unterbauobjekten fertig. Das Betriebs- 
detachement stellten Arbeiterabteilungen des Korps. Die Benützung der 
Feldbahn regelte das Korpskmdo., die Pferdebespannungen stellten ab¬ 
wechselnd die Trains der Divisionen bei. 
Gerade für das ärgste, bis zum Frostbeginn schon vollständig auf¬ 
gefahrene Straßenstück über den Paß Poeana rotunda war schwerer 
Vorsorge zu treffen. Hier konnte nur eine Seilbahn helfen. Wegen drin¬ 
genden Bedarfes an der Südwestfront wurde erst im Dezember die er¬ 
betene Zuweisung bewilligt. Eine Seilbahn-Baukompagnie stellte bis 
Ende Februar 1917 die Seilbahnstrecke von Klause nördlich Mariavölgy 
bis Straßeneinräumer fertig. Sie ließ dann ein Betriebsdetachement zu¬ 
rück. Den Divisionen wurde die Seilbahnbenützung stundenweise nach 
täglich angemeldeter Transport-Gütermenge zugestanden. Die Bahn war 
eine motorisch betriebene Einseilbahn, zweispurig mit ununterbrochenem 
Betrieb und selbsttätiger Wagenkupplung. Sie hatte mehrere Zwischen- 
(Umlade-)Stationen und leistete im durchschnittlichen Tagesbetriebe von 
16 Stunden rund 120 bis 150 t. Mehrstündige Stillstände gab es häufig, 
weil der erhebliche Seil verschleiß zu häufigem Spleißen schadhaft gewor¬ 
dener Seile zwang. Gleich nach Betriebsaufnahme ergaben sich Diebstähle 
von Lebensmitteln. Diese wurden von Angehörigen der im Straßenbau¬ 
dienste verwendeten Kriegsgefangenen-Arbeiterabteilungen mit Haken¬ 
stangen von den vorüberfahrenden Seilbahngehängen heruntergeholt. 
Ständige Streckenbegehungen durch Feldgendarmen halfen ab. Festge¬ 
stellte Übeltäter wurden nur gelinde — an Ort und Stelle — bestraft. 
Erst zu Beginn des Frühjahres 1917 ermöglichte der Bestand einer 
geschlossenen, mechanisch betriebenen Nachschublinie Óradna—Czoka- 
nestie die dringend nötige Schonung der Pferde der Nachschubmittel. 
Auf der Nachschublinie von Óradna bis Straßeneinräumer (beide 
Orte einschließlich) wurden im Verpflegsdienste verwendet: In der 
Fassungsstelle Óradna eine Verpflegsabteilung von 4 Verpflegsbeamten, 
12 Unteroffizieren und Soldaten ständig, nach fallweisem Bedarf Kriegs¬ 
gefangene einer für den ganzen Fassungsplatz bestimmten Lastträger¬ 
abteilung; auf dem Umschlagplatze Klause nördlich Mariavölgy 1 Ver- 
pflegsbeamter und 2 Soldaten, für die Verladearbeiten nach Bedarf 
Teile einer Kriegsgefangenen-Arbeiterabteilung, die dort die Straßen 
instand gehalten hatte; bei Straßeneinräumer übernahmen die Divisions- 
Wirtschaftsämter den Zuschub zur Einlagerung oder Weiterbeförderung.
	        
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