Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Österreich-Ungarns Wehrmacht in den zwei letzten Kriegs jähren 
abschnitten dauernd sogenannte „Positions-Maschinengewehre" zu 
geben, gewann nur vorübergehend Leben. Hingegen stellten die aller¬ 
dings erst im Juni 1918 geschaffenen besonderen Maschinengewehr¬ 
formationen x) aussichtsreiche Neuschöpfungen dar. Abgesehen von 
Lehrzwecken, dienten sie vor allem als bemerkenswerte Feuerreserve 
der Führung, die nach Bedarf, jedoch stets nur vorübergehend an Front¬ 
teilen besonderer Kampftätigkeit einzusetzen war. 
Einen nicht geringen Raum nahmen, ihrer Bedeutung entsprechend, 
auch andere aus den Bedürfnissen des Krieges heraus entstandene Son¬ 
de rf o rmationen ein, wenngleich zum Teil nicht feststand, ob und in 
welcher Form sie in die künftige Friedensgliederung Eingang finden 
würden. 
Hieher gehören vor allem die Sturmbataillone, deren nun jede Divi¬ 
sion eines (selbständige Brigaden ein „Sturmhalbbataillon", Kavallerie¬ 
divisionen ein „Sturmhalbregiment") aufzustellen hatten, während die 
bisherigen Armee-Sturmbataillone (Bd. VI, S. 52) in Sturmlehrkurse um¬ 
gewandelt wurden. Aus den kühnsten, bestausgebildeten und leistungs¬ 
fähigsten Leuten zusammengesetzt, sollten die neuen Sturmtruppen nicht 
nur Träger und Verbreiter neuer Kampfmethoden2), sondern als Elite 
ihres Verbandes auch Pfleger des Offansivgeistes sowie Wegbereiter an 
entscheidenden Stellen des Kampfes sein. Sie wurden in der Weise ge¬ 
bildet, daß jedes Regiment eine Sturmkompagnie zu drei Zügen und einen 
Handmaschinengewehrzug aufstellte. Zu den vier Sturmkompagnien 
kamen dann nach und nach eine Maschinengewehrkompagnie, ein In- 
fanteriegeschützzug, ein Technischer Infanterie-Sturmzug, ein Nahkampf - 
mittelzug (mit Minenwerfern, Granatwerfern und Scheinwerfern), ein 
Flammenwerferzug und ein Telephonschwarm, so daß ein derart zu¬ 
sammengesetztes Sturmbataillon eine ansehnliche Kraft darstellte und 
sowohl seinen Kampf- als auch den Lehraufgaben vollauf gewachsen war. 
In gleicher Weise gewannen die Spezialformationen für den Krieg 
im Hochgebirge, die Hochgebirgskompagnien und die Bergführerkom¬ 
pagnien an Wichtigkeit (Bd. VI, S. 51). Die erstgenannten bestanden aus 
drei Infanterie- und einem Maschinengewehrzug und erreichten im 
Winter 1917/18 mit 32 Kompagnien ihren Höchststand; im Juni 1918 
!) Im Sommer 1918 wurden aus 18 verfügbaren Maschinengewehrkompagnien 
der 11. Armee durch Zusammenfassung von je drei sprachverwandten Kompagnien 
sechs Maschinengewehr-Scharfschützenbataillone gebildet. 
2) Ihre erste Aufgabe bestand darin, für jede Kompagnie der Division zwei 
„Sturmtrupps" auszubilden.
	        
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