Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Kampfloser Rückmarsch zwischen Cismon und Piave 
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und im Talkessel von Fiera di Primiero zur Ruhe über. Die zur Verfol¬ 
gung angesetztem Abteilungen der italienischen 4. Armee erreichten im 
Laufe des Tages das Becken von Castel Tesino, rückten das Cismontal 
aufwärts, nahmen eine schwache Paßsicherung an der Reichsgrenze 
nächst der Mga. AgineroUa gefangen und marschierten gegen Irner vor. 
Gdl. Horsetzky *) sandte den, nachrückenden Italienern einen Pariamen-' 
tär entgegen, um sie von dem Eintritte des Waffenstillstandes in Kennt¬ 
nis zu setzein. Auf das Ansinnen, die Vorrückung einzustellen, ging der 
Führer der italienischen, Verfolgungsabteilung ein und erklärte sich be¬ 
reit, den Weitermarsch nicht anzutreten, ohne vorher Weisungen von sei¬ 
nem vorgesetzten Kommando eingeholt zu haben. 
Das I. Korps war ¡auf seinem Rückmärsche am 3. abends bereits nach 
Cenoenighe (55. ID.), Alleghe (50. ID.), Caprile (17. ID.) und bis in den 
Raum südlich des Falzaregopasses (13.SchD.) gelangt. Das XV. Korps 
war mit der 25. ID. und den Resten der 31. ID. im oberen Piavetal nach 
Pieve di Cadore, mit der 60. ID. und den Resten der 20. HID. in das 
untere Boitetal zurückgegangen. Die Vorhuten der italienischen 8. Armee 
waren im Cordevoletal über Agordo und im Piavetal über Longarone 
hinausgelangt. Italienische Radfahrer und Bersaglieri standen der k.u.k. 
25.ID. gegenüber. 
Noch aim 3.iabenjds erhielt das XXVI. Korpskmdo. durch einen von 
¡der 28. ID. aufgefangenen Funkspruch die überraschende Kunde, daß 
die italienischen Truppen angewiesen worden waren, die Feindseligkei¬ 
ten erst , am 4. November um 3 h nachm. einzustellen. Noch mehr ver¬ 
wirrte sich die Lage, lals das 39.HIDKomniando den Inhalt eines Befehles 
des ll.Armeekmdos. übermittelte, nach welchem einem feindlichen Vor¬ 
marsche über unsere Linien hinaus kein Widerstand geleistet werden 
durfte. Am 4. morgens ordnete das^ Armeegruppenkommando an, falls 
die Italiener die Feindseligkeiten fortsetzen sollten, diese keinesfalls zu 
erwidern. Knapp nach 7h früh teilten die Italiener dem im. Becken von 
Fiera di Primiero lagerndem öst.-ung. XXVI. Korps mit, daß sie um 8h 
vorm. den Vormarsch fortsetzen würden. Um einen unnützen Kampf zu 
vermeiden, erging an den Feind die Verständigung, daß ihm der Weg- 
nach Fiera di Primiero freigegeben werde, damit er ein Bataillon in den 
Ort legen könne; doch müsse er den noch südlich von Fiera di Primiero 
stehenden öst.umg. Truppen ungehinderten Abzug gewähren. Als der 
Feind dies ablehnte, wurde ihm, um Zeit zu gewinnen, eröffnet, daß sich 
unsere Truppen mit den Waffen den Rückweg erkämpfen würden. Un- 
*) Horsetzky, Die vier letzten Kriegswochen, 31 ff. — Nowak, Chaos, 170 f.
	        
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