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Hilferufe des Armeegruppenkommandos Belluno 
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Züge zur Verfügung gestellt werden, um die meuternden Truppen, vor 
allem die tschechischen und südslawischen, :aus dem Pustertale in ihre 
Heimat abzutransportieren. Die größte Eile sei geboten, da ein „längeres 
Zurückhalten der Truppen im Puster tale deren volle Auflösung, Plün¬ 
derungen, Stürmen der Züge, dadurch Lahmlegung des Eisenbahnver¬ 
kehrs, damit aber auch des Nachschubes unbedingt zur Folge hätten. 
Volksvertrauenismänner zur Beruhigung der Truppen wären sofort hieher 
zu senden1)." Zugleich richtete das Armeegruppenkommando Belluno 
unter dem Eindruck der immer trostloser werdenden Zustände an das 
AOK. die Frage, ob die Grenzen überhaupt noch zu verteidigen seiein., 
oder ob nach der Rückkehr der Armee auf österreichisches Gebiet jede 
Kampftätigkeit ¡aufzuhören habe. 
Der Rückmarsch der 6. Armee und der Isonzo a rmee 
hinter den T a g 1 i a m e ,n t o 
(1. und 2. November) 
Nach nächtlichem Rückmarsch von der Livenza erreichten die er¬ 
schöpften Truppen des II. und des XXIV. Korps 2) der k. u. k. 6. Armee 
am 1. November morgens den Raum nördlich von Aviano und bei S. 
Martino, dann den Ort Sedrano und damit das Westufer der Cellina 
(S. 665). Die Gruppe Nöhring, die beim anbrechenden Tage noch ,auf dem 
Marsche war, wurde von feindlichen Fliegern verfolgt und gelangte im 
Laufe des Vormittag nach Cordenons. Ein Teil der Truppen der 44.SchD. 
ging bei Por denone hinter die Me duna zurück, sprengte die Eisenb ahn¬ 
brücke, verbrannte die hölzerne Straßenbrücke und suchte den Anschluß 
an den Nordflügel der Isonzoarmee. 
Die Reitergeschwader des Grafen von Turin — 1., 2., 3. und 4. 
KD. der Italiener —, die am Morgen von der Livenza zur Verfolgung 
des weichenden Gegners aufgebrochen waren, näherten sich noch im 
Laufe des Vormittags den neuen Nachhutstellungen der k.u.k. 6. Armee. 
Schnellfahrende Straßenpanzerwagen, mit Maschinengewehren heftig um 
sich feuernd, brachten bei S.Quirino den Nordflügel der 41. HID. vor¬ 
übergehend in Verwirrung. Die weite, von Wiesen bedeckte Ebene, die 
nur durch wenige Wasserrinnen und lichte Wäldchen unterbrochen 
1) Kerchnawe, Zusammenbruch, 142. 
2) Szepessy-Bugsch, Das k. ung. Honvédinfanterieregiment Groß-Kanizsa 
Nr. 20, Baron Szurmay, im Weltkrieg (in ungarischer Sprache, Sopron 1931), II, 240 ff.