48 Österreich-Ungarns Wehrmacht in den zwei letzten KrLegsjahren
Anteil der Waffengattungen an den Verlusten und am Gesamtstande
W af f engattung
Gefallen
Verwundet
Kriegsgef.
Durchschnittl.
Verpflgsstd. 1918
Infanterie
94,43 v. H.
95,95 v. H.
96,65 v. H.
38,70 v. H.
Kavallerie
2,19 v. H.
1,80 v. H.
1,77 v. H.
4,60 v. H.
Artillerie
2,15 v. H.
1,33 v. H.
0,72 v. H.
11,70 v. H.
Pioniere und Sappeure
0,71 v. H.
0,65 v. H.
0,33 v. H.
2,80 v. H.
Sonstige
0,52 v. H.
0,27 v. H.
0,53 v. H.
42,20 v. H.
Eine ehrenvolle Stellung in der Blutstatistik des Weltkrieges
nimmt das Offizierskorps der öst.-ung. Wehrmacht ein. Von 47.000
Berufsoffizieren (Offiziersaspiranten) und 164.000 des nicht aktiven
Standes, zusammen 211.000 Führern, die ihr im Weltkriege angehörten;,
sind 28.500, d.s. 13.5 v. H. uind, zählt man nur die Offiziere des Sol¬
datenstandes als die eigentlichen Träger der Verluste, 15 v. H. gefallen
oder den Opfertod fürs Vaterland gestorben. Noch erheblich größe¬
ren Anteil an den Kriegstoten haben die Berufsoffiziere, von denen
16 v. H., in der Gruppe der Offiziere des Soldatenstandes jedoch
20.4 v. H. das Leben auf dem Felde der Ehre gelassen haben1). Es gibt
wohl kaum ein ruhmvolleres Zeugnis für die erhabene Auffassung von
Pflicht und Führertum, die dieses Offizierskorps beseelte.
Die im Grunde nicht ungünstige Entwicklung der Verlustverhält¬
nisse in der zweiten Kriegshälfte war freilich nicht imstande, ein lang¬
sames aber stetiges Abgleiten der Stände an der Front zu verhindern
(vgl. Beilage 2, Tabelle 2). Obgleich immer mehr Zivilarbeiter, Kriegs¬
gefangene und weibliche Hilfskräfte, zu Anfang 1918 schon zusammen
mehr als 400.000 Köpfe, im Armee- und Etappenbereiche verwendet
wurden, nahm der gesamte Verpflegsstand und noch mehr der Kampf¬
stand langsam aber ständig und unaufhaltsam ab.
Auch wenn der Chef des Ersatzwesens immer wieder die normierten
Stände selbst bei den Kampftruppen einschränkte2), behob dies doch
!) Zum Vergleich sei angeführt, daß von allen zum Kriegsdienst heran¬
gezogenen Männern der Monarchie 9,82 v. H. gefallen oder einer Verletzung oder
Krankheit erlegen sind.
2) Der wiederholt eingeschränkte vorgeschriebene Kampfstand betrug zuletzt
bei einem Infanterieregimente 832 Feuergewehre je Bataillon (Verpflegsstand 1275),
nach vollendeter Ausrüstung mit Handmaschinengewehren 628 Frontfeuergewehre